Wollen wir wirklich länger Kohle verbrennen?

Advertorial

Artikel aus dem Handelsblatt Journal „Energiewirtschaft“ vom 28.08.2023

Es besteht ein unstrittiger Zubaubedarf von 17-25 GW regelbarer Leistung bis 2030 als Ergänzung zu den avisierten 80 % Erneuerbaren Energien im Strommix. Diese spielen in einem dekarbonisierten Energiesystem als Backup-Kapazität der volatilen Erneuerbaren, für Systemdienstleistungen und ggf. zur Wärmebereitstellung eine wesentliche Rolle. Die Realisierungszeiträume für Kraftwerksbauten liegen je nach Größe bei 4-8 Jahren. Aufgrund der Unklarheit über die künftigen Rahmenbedingungen halten sich Investoren mit Planungen für Neubauten jedoch zurück. Dies gefährdet das Ziel, den Kohleausstieg vorzuziehen und den Ausbau der Erneuerbaren zu beschleunigen.

Wie steuerbare Leistungen effektiv anreizen? Der Strommarkt von morgen wird sich deutlich vom heutigen System unterscheiden. Aufgrund dessen ist die Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS) so wichtig. Sie ermöglicht den Kunden von GE bei ansteigenden Anteilen fluktuierender Energien im Stromsystem 2030+ eine nachhaltige Geschäftsgrundlage. Doch die Zeit drängt. Daher plant die Bundesregierung im Rahmen der Kraftwerksstrategie, Kapazitäten kurzfristig anzureizen. Aber umfassende Anforderungskataloge und Unklarheiten könnten zu einer niedrigen Beteiligung in Ausschreibungsverfahren führen.

Vor diesem Hintergrund machen wir folgende Vorschläge:

1) Aufgrund der Unsicherheit über die zeitliche und regionale Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff und seinen Kosten, sollten alle Wasserstofffarben und Derivate zum Einsatz kommen können. GE-Turbinen verbrennen Wasserstoff seit Jahren in unterschiedlichsten Beimischungen. Über die Wahl des klimaneutralen Brennstoffs sollte jedoch der Markt, und nicht der Gesetzgeber entscheiden.

2) Mit der H2-readiness ab 2028 fordert der Gesetzgeber bei Neuinvestitionen ein anspruchsvolleres Kraftwerksdesign ein, obwohl ggf. erst Jahre später Wasserstoff am jeweiligen Standort kosteneffizient verfügbar sein wird. Mehr Flexibilität hierbei führt zu Realismus, nicht zu stranded assets.

3) GE sieht in der CCS-Technologie zur Dekarbonisierung eine klare und lohnende Alternative zu Wasserstoff. In Süddeutschland, wo steuerbare Kapazitäten zur Senkung von Redispatchkosten vor allem notwendig sind, oder in der Umgebung von Industriehubs kann CCS an Gaskraftwerken Investoren eine Perspektive bieten, sich klimaneutral aufzustellen.

ge vernova

www.gevernova.com

Der Strommarkt von morgen wird sich deutlich von dem heutigen System unterscheiden.

Brice RaisinVertriebsleiter Gas Power EMEA, GE Vernova
Dieser Artikel ist im aktuellen Handelsblatt Journal „Energiewirtschaft“ erschienen.
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