Wärmewende in Schwung bringen

Matthias Deeg

Advertorial

Artikel aus dem Handelsblatt Journal „ENERGIEWIRTSCHAFT“ vom 31.08.2022

Der Wärmemarkt, welcher etwa die Hälfte des Endenergiebedarfs in Deutschland ausmacht, gerät nicht nur aufgrund der Gaskrise immer stärker in den Fokus von Überlegungen zur Energiewende. Im Wohnungssektor, bei Versorgern und Kommunen können durch ein paar Stellhebel erheblich Potenziale erschlossen werden.

Wohnungssektor: Modernisierung stärker fördern
Für die Wärmewende bei Wohnimmobilien muss die Politik ausgewogene, nachhaltige Förderungsinstrumente sowohl für die 16 Millionen Einfamilienhäuser (EFH) als auch für Mehrfamilienhäuser (MFH) etablieren. Insbesondere reichen die acht Prozent Modernisierungsumlage nicht aus, damit Eigentümer von MFH lohnend energetisch sanieren können. Drei Euro maximaler Mietpreissteigerung stehen ca. acht Euro durchschnittliche Kosten pro Quadratmeter gegenüber.

Versorger: Chancen von Geothermie nutzen
Die Horváth Strategiestudie zeigt, dass Energieversorger im Ausbau der Fernwärme, in Entwicklungen von Quartierlösungen sowie bei Wärmelösungen in EFH größte Wachstumspotenziale sehen. Zukünftig sollten auch verstärkt die Möglichkeiten durch Geothermie bewertet werden. Die Industrialisierung in der Bohrtechnologie ist vorangeschritten, und zahlreiche Gebiete im Süden und Westen von Deutschland bieten große geologische Optionen. Energiekonzerne wie Shell und OMV haben größere Einheiten für die Exploration von Wärme in Mittel- und Osteuropa aktuell im Aufbau. Die Niederlande wollen Ihren Wärmemarkt zu 25 Prozent auf geothermischen Quellen ausrichten.

Das Potenzial (der lokalen Wärme) für größere Wärme und Stromerzeugungsanlagen sollte über erste Pilotprojekte erforscht werden.

Kommunale Ebene: Das Heft in die Hand nehmen
In zahlreichen Kommunen ist die Wärmeleitplanung nicht nach neuesten technologischen Entwicklungen und lokalen Potenzialen ausgerichtet und oftmals auch nicht mit einem Finanzierungs- und Investitionskonzept unterlegt. Häufig ist das Wärmekonzept zwischen Kommune, Wohnungswirtschaft und Energieversorger nicht ausreichend synchronisiert, um eine finanzierbare Investitionsstrategie aufzulegen. Klimastrategien von Kommunen sollten mit finanzierbaren Klimaschutzmaßnahmen in Verbindung mit den EVUs versehen werden, gerade wenn es um die energetische Sanierung von öffentlichen Gebäuden und Mehrfamilienhäusern geht.

Horváth

www.horvath-partners.com

Zukünftig sollten auch verstärkt die Möglichkeiten durch Geothermie bewertet werden.

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