Markthochlauf für Grünen Wasserstoff beschleunigen

Markthochlauf für Grünen Wasserstoff beschleunigen

Verlässliche, sichere und kostengünstige Wasserstofftechnologien für die breite Anwendung in Industrie und Wirtschaft haben das Potenzial, die ambitionierten Klimaziele zu erreichen und neue Wertschöpfung zu etablieren. Hierbei kann und wird Innovation ein Treiber sein. Dabei gilt es vor allem, den Markthochlauf für Grünen Wasserstoff zu beschleunigen.

Was aktuell fehlt, ist ein nachhaltiges Konzept für das Hochskalieren der Fertigungstechnologien- und Erzeugerkapazitäten, inklusive der Demonstration der Technologien im Verbund mit der Industrie sowie resultierende Geschäftsmodelle. Auch die direkte Kopplung an die regenerative Energieerzeugungsstruktur und deren Ausbau sowie die bisher ungelösten Herausforderungen der schwankenden Energieangebote, fehlende Netzstabilität und ungeklärter Transportlogistik erfordert dringend weitere Entwicklungen.

Innovation ist der maßgebliche Treiber für die nachhaltige Etablierung einer ganzheitlichen Wasserstoffwirtschaft. Vertrauen und Akzeptanz der Bevölkerung durch sichere Systeme zu fördern und Anwendern Wirtschaftlichkeit durch lange Lebensdauer und hohe Zuverlässigkeit der wasserstoffrelevanten Systeme zu ermöglichen – das können neuartige Test- und Qualifizierungszentren wie die Fraunhofer Hydrogen Labs herstellerneutral und technologieoffen leisten. Auch Fragestellung der skalierbaren Fertigungsprozesse lassen sich im Verbund von Forschung und Industrie gemeinsam nachhaltig und schnell lösen.

Wasserstoff ist nicht nur ein vielseitiger Energieträger, sondern auch ein bedeutender Rohstoff in der chemischen Industrie, der heute nahezu vollständig fossil durch die Dampfreformierung von Erdgas hergestellt wird. Die notwendige Transformation die resultierenden Defossilisierung einer ganzen Branche ist nicht nur technologisch, sondern auch in Richtung Versorgungssicherheit eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Hierfür Bedarf es ganzheitliche Ansätze, bei welcher auch die Fragestellung einer nachhaltigen Kohlenstoffkreislaufwirtschaft relevant wird.

Bisher sind vor allem die großen Firmennamen mit Anwendungen von Wasserstoff oder dem Aufbau von Elektrolysekapazitäten verbunden. Wir müssen gezielt auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen ohne eigene H2-Infrastruktur Optionen für die Weiterentwicklung bieten. In den ehemaligen Kohle-Regionen der neuen Bundesländer entstehen derzeit Modellregionen für eine nachhaltige Industriegesellschaft, basierend auf Grünem Wasserstoff. Hier wird ein wichtiger Beitrag zu Strukturwandel, Klimaschutz und Zukunftssicherheit geleistet.