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Artikel aus dem Handelsblatt Journal „Betriebliche Altersversorge und Kapitalanlage“ vom 24.05.2023
Um den Lebensabend unbeschwert genießen zu können, sollte der Eintritt in den Ruhestand gut vorbereitet sein. Laut einer Studie von Fidelity Management & Research werden in der Bundesrepublik durchschnittlich 86 Prozent des Einkommens vor der Rente benötigt, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Die derzeit hohe Inflation lässt die Versorgungslücke noch größer werden. Zusätzliche Vorsorge ist daher wichtiger denn je. Neben dem privaten Sparen spielt dabei die betriebliche Altersvorsorge eine immer größere Rolle.
Faktoren der bAV
Das Angebot einer betrieblichen Altersversorgung wird von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern immer stärker nachgefragt. Für die Unternehmen bedeutet dies eine große Verantwortung und stellt sie vor nicht zu unterschätzende Herausforderungen bei der Ausgestaltung. Grundsätzlich stehen hierfür drei Bausteine zur Verfügung: Der Arbeitgeberbeitrag, die Entgeltumwandlung der Beschäftigten und ein Matching- Beitrag des Arbeitgebers. Idealerweise werden diese Bausteine durch eine angemessene Anlagerendite unterstützt.
Anlagerendite als Treiber der bAV
Waren in den letzten 20 Jahren durchschnittliche reale Renditen von 5 Prozent p.a. (nach Abzug der Inflation) bei ausgewogener Kapitalanlage in der bAV nicht unrealistisch, so braucht es bei der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation einen geeigneten, diversifizierten Anlagemix, damit die Realrenditen in den nächsten 10 Jahren auf ein vergleichbares Niveau kommen können.
Durch die derzeit hohen Inflationsraten geraten die realen Renditen der Kapitalanlage vermehrt unter Druck. Auch wenn sie zwischenzeitlich von ihrem Höchststand etwas zurückgegangen sind, müssen wir uns für die nächsten Jahre auf dauerhaft höhere Inflationsraten einstellen, als wir sie in den letzten 10 Jahren gesehen haben.
Dies ist eine doppelte Herausforderung für Unternehmen bei der Auswahl ihrer Kapitalanlagen für die bAV Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aus unserer Sicht sind daher Anlagestrategien gefragt, die den Ansparzeitraum bis zum Renteneintritt durch eine dynamische, global ausgerichtete Vermögenszusammensetzung optimal nutzen. Bei langfristigen Ansparprozessen ist eine Partizipation am globalen Kapitalstock unabdingbar.
