Eine nachhaltige Investition in die Gesundheit

Artikel aus dem Handelsblatt Journal „VERSICHERUNG“ vom 21.11.2023

Wer als junger Mensch vor der Wahl steht, welche Krankenversicherung die richtige sein soll, der vergleicht dabei sicher Faktoren wie Beitragshöhe, digitale Selfservices und Bearbeitungsdauer der Versicherung. Die Wenigsten werden sich bei ihrer Entscheidung Gedanken darüber machen, ob die potenzielle Versicherung auch ein gutes Gesundheitsprogramm bei Herzerkrankungen hat. Was aber, wenn eines Tages doch der Fall eintritt und man erkrankt? Dann ist der Weg zum Arzt oder ins Krankenhaus oft unvermeidbar. Je nach Diagnose werden anschließend Medikamente und weitere Therapien verordnet und im besten Fall ist alles schnell überstanden. Unter Umständen handelt es sich jedoch um eine Erkrankung, die nicht nach ein paar Wochen oder Monaten wieder ausgeheilt ist, sondern die langfristig – oder sogar lebenslang – bestehen wird.

Umfassend betreut dank Gesundheitsprogrammen

Auch wenn jede Krankheit eine Belastung für Körper und Geist darstellt: Das Wissen über die Erkrankung und der richtige Umgang mit ihr können dazu beitragen, die Lebensqualität deutlich zu verbessern und die Genesung zu beschleunigen. Genau hierbei können Gesundheitsprogramme unterstützen. Nehmen wir zum Beispiel eine Erkrankung der Atemwege: Egal, ob bei Asthma bronchiale, allergischem Asthma oder COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) – eine Einschränkung des unbeschwerten Atmens bedeutet gleichzeitig eine Einschränkung der Lebensqualität. Ein entsprechendes Gesundheitsprogramm kann Patienten dabei helfen, ihre Gewohnheiten zu verändern und damit ihre Lebenssituation und ihre Gesundheit positiv zu beeinflussen.

Dank der Digitalisierung ist es heutzutage möglich, durch KI-gestützte Programme, Apps und Online- Kurse individuell auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen und gleichzeitig ein breites Publikum anzusprechen. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Versorgungsprogrammes ist aber nicht nur die Bereitstellung von Apps, sondern vor allem die Kombination mit den persönlichen Aspekten, die mit einer intensiven Betreuung und der Motivation durch einen Coach einhergehen. Die Aufgabe des Coaches besteht darin, die Patienten während des Programms zu begleiten, als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen und sie bei der Veränderung ihrer Gewohnheiten zu unterstützen. In gemeinsamen Gesprächen zwischen Coach und Patienten können Risiken in der Lebensweise aufgedeckt, Strategien entwickelt und Ziele gesetzt werden.

Vom Kostenerstatter zum Gesundheitspartner

Für Patienten, die an akuten Herzbeschwerden leiden, gibt es Gesundheitsprogramme, bei denen sie über einen gewissen Zeitraum hinweg mit einem EKG-Gerät ausgestattet werden. Die EKG-Werte werden an ein telemedizinisches Zentrum übermittelt und im Bedarfsfall erhalten die Patienten in Echtzeit eine telefonische Rückmeldung zu den ermittelten Werten und ihren Beschwerden. Auch Notfallmaßnahmen – wie die Alarmierung des Notarztes oder des Rettungswagens – können sofort eingeleitet werden. Oftmals können mithilfe dieses Monitorings Krankenhausaufenthalte vermieden werden. Das spart Kosten und schont die Leistungsausgaben, wovon letztendlich alle Versicherten einer privaten Krankenversicherung profitieren. Bei Gesundheitsprogrammen geht es aber um mehr als nur Kosteneffizienz: Als Krankenversicherung ist man heutzutage nicht mehr reiner Kostenerstatter, sondern lebenslanger Gesundheitspartner an der Seite der Versicherten. Hierzu gehört eben auch, dass man sich um die Versicherten kümmert, Verantwortung übernimmt und Unterstützung anbietet, wenn sie gerade benötigt wird. Dies kann beispielsweise bei seelischen Beschwerden während einer Schwangerschaft der Fall sein. Leiden Schwangere unter Stress und Ängsten, kann sich das auch auf das ungeborene Kind auswirken und mitunter ein Risikofaktor für eine Frühgeburt sein. Eine Frühgeburt wiederum kann dauerhafte gesundheitliche Schäden beim Kind verursachen. Ein digitales Gesundheitsprogramm, das ein Coaching durch Psychotherapeuten, Hebammen und Gynäkologen anbietet, kann Schwangere während dieser aufregenden Zeit wirksam und unkompliziert unterstützen und dazu beitragen, stressbedingte Komplikationen während der Schwangerschaft zu vermeiden.

Der Weg vom Kostenerstatter zum Gesundheitspartner ist lang – wer diese Transformation erfolgreich umsetzen will, sollte den Fokus stets auf die Bedürfnisse der Versicherten legen. Gesundheitsprogramme sind ein wichtiger Aspekt, um dieses Ziel zu erreichen. Denn mit Gesundheitsprogrammen helfen wir als private Krankenversicherung unseren Versicherten nicht nur dann weiter, wenn sie bereits erkrankt sind. Wir können ihnen auch dabei helfen, gesund zu bleiben und langfristig ihre Lebensqualität zu erhalten. Sie sind eine nachhaltige Investition in die Gesundheit und Zukunft unserer Versicherten.

Als Krankenversicherung ist man heutzutage nicht mehr reiner Kostenerstatter, sondern lebenslanger Gesundheitspartner an der Seite der Versicherten.

Annabritta BiederbickMitglied der Vorstände, Debeka
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