Die kommunale Wärmewende: Eine Gemeinschaftsaufgabe

Viel wird derzeit über die Herkulesaufgabe Energiewende und ihre Auswirkungen auf die Kommunen geredet und geschrieben. Es geht um den umfassenden Umbau unserer Energiesysteme: Wärmewende, Wasserstoffnetze, Produktion von grünen Gasen, digitale Netzinfrastruktur, Batteriespeicher und wasserstofffähige Kraftwerke – all das ist notwendig, um den Wandel zu einer klimaneutralen Energieversorgung zu schaffen. Und das meiste muss vor Ort umgesetzt werden. Keine Region oder Kommune kann diese Transformation allein bewältigen. Die Energiewende ist keine Einzelaufgabe. Sie ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur im Schulterschluss aller Akteure gelingen kann. Dies gilt besonders für die Wärmewende, einen der komplexesten und langfristigsten Bereiche der Dekarbonisierung.

Ob beim Aufbau von Wärmenetzen, der Integration erneuerbarer Energien oder der Nutzung von Abwärme – der Erfolg dieser Projekte hängt immer von der Zusammenarbeit ab. Ein gutes Beispiel für solche Kooperationen sind die Partnerschaften, die ENGIE seit über 30 Jahren mit Kommunen und Stadtwerken pflegt. Gemeinsam wurden zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt und dabei viel voneinander gelernt.

ENGIE und Energie SaarLorLux: Partner für die Energiewende

Die Energie SaarLorLux AG in Saarbrücken ist ein herausragendes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen ENGIE Deutschland (51 %) und den Stadtwerken Saarbrücken (49 %), einer 100-prozentigen Tochter der Landeshauptstadt Saarbrücken. Die Energie SaarLorLux beliefert über 160.000 Kundinnen und Kunden mit Strom, Fernwärme und Gas und bietet darüber hinaus energietechnische Dienstleistungen an. Dabei setzt das Unternehmen auch auf den Ausbau erneuerbarer Energien, unterstützt seine Kundinnen und Kunden auf dem Weg zur Klimaneutralität und erweitert kontinuierlich die E-Ladeinfrastruktur. In den eigenen Kraftwerken an der Römerbrücke erzeugt das Unternehmen effizient Strom und Fernwärme im Kraft-Wärme-Kopplungsprozess. Mit der Inbetriebnahme des Gasmotorenkraftwerks Römerbrücke (GAMOR), einem der modernsten Gaskraftwerke Deutschlands, wurde 2022 der Kohleausstieg in Saarbrücken erreicht und gleichzeitig eine hochmoderne, emissionsarme Energieerzeugung realisiert. Die fünf Gasmotoren erreichen einen Gesamtnutzungsgrad von 92 % und stellen damit eine besonders ressourcenschonende Lösung für die Energie- und Wärmeversorgung der Region dar.

Doch damit nicht genug: Die Zukunft des Kraftwerks GAMOR ist bereits grün geplant. Ein zentraler Bestandteil der Saarbrücker Dekarbonisierungsstrategie ist die vollständige Umstellung auf Wasserstoff. Bis spätestens 2032 sollen die fünf Jenbacher Großmotoren mit 100 % CO₂-freiem Wasserstoff betrieben werden. Dieser Schritt ermöglicht eine nahezu emissionsfreie Fernwärmeerzeugung und stellt sicher, dass die gesetzlichen Klimaziele nicht nur eingehalten, sondern sogar vorzeitig erreicht werden können.

Neben der Umstellung auf Wasserstoff wird auch die Nutzung weiterer nachhaltiger Energiequellen geprüft. Um die geforderten Dekarbonisierungsziele im Rahmen der Wärmewende einhalten zu können, ist bis zum Ende dieses Jahrzehnts der Einsatz von Flusswasserwärmepumpen an der Römerbrücke geplant. Diese Technologie nutzt die Wärmeenergie des Flusswassers der Saar und kann dadurch einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Fernwärmeversorgung leisten. Ergänzend dazu wird das Potenzial von Abwärme aus Industrieprozessen und Abwasser sowie die Nutzung von Geothermie untersucht.

All diese Maßnahmen zeigen, dass die Wärmewende in Saarbrücken kein abstraktes Zukunftsprojekt ist, sondern bereits mit konkreten, innovativen Lösungen umgesetzt wird. Die enge Zusammenarbeit zwischen Energie SaarLorLux, ENGIE, den Stadtwerken Saarbrücken sowie der Landeshauptstadt Saarbrücken beweist, dass kommunale und private Akteure gemeinsam große Fortschritte in Richtung Klimaneutralität erzielen können. Wenn die Fernwärmeerzeugung vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt ist, könnte dies bedeuten, dass rund die Hälfte der Wohnungen in Saarbrücken mit klimaneutraler Wärme versorgt wird – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur grünen Eurometropole Saarbrücken, wie die Stadt sich in Zukunft vermarktet. Weitere Informationen finden Sie unter www.energie-saarlorlux.com.

Dieser Best Case wird am Donnerstag, den 10. April, um 11:10 Uhr bei der Handelsblatt-Jahrestagung „Stadtwerke“ von Joachim Morsch (Vorstand und Sprecher der Energie SaarLorLux AG) und Uwe Conradt (Oberbürgermeister Saarbrücken) zum Thema „Von der Kohle zur grünen Energieversorgung – Wege zur Dekarbonisierung und zukünftigen Wärmeversorgung der Eurometropole Saarbrücken“ vorgestellt.