Die Garantien nieder!

Advertorial aus dem Handelsblatt Journal „Betriebliche Altersversorge und Kapitalanlage“ vom 25.05.2022

Jede Zeit wie jeder Mensch hat ein gewisses Gedankenfeld, über das hinaus nichts wahrgenommen wird“, bemerkte die Publizistin Bertha von Suttner in ihren Memoiren. Die Friedensaktivistin, bekannt für ihren Antikriegsroman „Die Waffen nieder!“, veranschaulicht damit, dass bestimmte Themen so dominant sein können, dass andere Probleme keine Chance mehr haben, wahrgenommen zu werden. Klar, dass man dabei sofort an den Krieg in der Ukraine und die Covid-Pandemie denkt, beides ungelöste Probleme, die zu Recht unsere volle Aufmerksamkeit einfordern.

Damit sind allerdings andere Probleme nicht behoben. Nach wie vor hat die von Olaf Scholz geführte Bundesregierung kein schlüssiges Konzept für die Altersvorsorge vorliegen. Passiert ist seit Amtsantritt im Dezember nichts, und das, obwohl alle drei Koalitionsparteien mit konkreten Ideen in den Wahlkampf gezogen waren, die durchaus einen breiten Konsens finden könnten. Seitdem liegen die Pläne in der Schublade.

Die zukunftsorientierte bAV-Lösung
Dabei bräuchte Scholz lediglich die Idee seiner Parteifreundin Andrea Nahles aufgreifen. Die damalige Arbeitsministerin hatte 2018 das Sozialpartnermodell für die betriebliche Altersvorsorge (bAV) eingeführt, das vielen als „Nahles-Rente“ ein Begriff ist. Drei Jahre später hatte sich der Versicherer Talanx erstmals mit der Gewerkschaft Ver.di darauf geeinigt, dieses Modell für seine eigenen 11.000 Arbeitnehmer einzuführen. Die „Nahles-Rente“ sieht vor, dass Arbeitgeber nur einen bestimmten Beitrag zusichern müssen – aber nicht die Rentenauszahlung. Diese sind von der Arbeitgeberhaftung, wie sie sonst in der betrieblichen Altersversorgung gültig ist, befreit.

Der Paradigmenwechsel liegt darin, dass Frau Nahles auf die bislang üblichen fixen Zinsgarantien verzichtete. Eine Abschaffung der Bruttobeitragsgarantie macht den Weg frei für die Aktienrente. Genau diese Zinsgarantien waren der Grund, warum bAV-Versicherten der Aktienmarkt bislang verschlossen geblieben war. Zinsgarantien binden die Anbieter an festverzinsliche Wertpapiere, was besonders bei niedrigen Zinsen zu Abstrichen bei der Rendite führt. Erst die Nahles-Rente ermöglicht einen Aktienanteil von 50 Prozent. Das Beispiel der Talanx zeigt: mit einer zukunftsorientierten bAV-Lösung lassen sich zwei wichtige Ziele erreichen: Höhere Rentenauszahlungen und, damit verbunden, größere Attraktivität als Arbeitgeber.

Die Bundesregierung sollte mutig sein und dieses Modell auf alle Durchführungswege der bAV ausdehnen. Dies würde nicht zuletzt vor allen Geringverdienern zugutekommen. ■

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