Zeit für CCS: Blockaden lösen, Handlungsspielräume schaffen

Advertorial Artikel aus dem Handelsblatt Journal Energiewirtschaft vom 28.08.2025

Deutschlands Industrie steht unter wachsendem Druck: Nach Corona und der Energiepreiskrise geht der CO₂-Preis ab 2027 im europäischen Emissionshandel (ETS II) auf – gleichzeitig fallen Gratiszertifikate des ETS I weg. Für energieintensive Unternehmen bedeutet das: steigende Kosten, sinkende Liquidität, schwindende Wettbewerbsfähigkeit. Immer öfter bleibt nur die Wahl: zahlen, schließen oder abwandern.

Carbon Capture and Storage (CCS) ist für viele Industrieprozesse nicht nur die effizienteste, sondern oft auch die einzige klimaneutrale Option. Trotzdem ist CCS in Deutschland faktisch noch verboten. Die Spielräume schrumpfen, die Anforderungen wachsen. Die Industrie benötigt aber jetzt realistische Optionen.

Ein klarer Rechtsrahmen für CCS kann zum Standortfaktor werden

Dazu braucht es die Ratifizierung des London-Protokolls, die Anpassung des Hohe-See-Einbringungsgesetzes – und politische Entschlossenheit. So können neue Handlungsspielräume vor Ort geschaffen werden und neue Warenströme entstehen. Genau dafür setzt sich die Deutsche Carbon Management Initiative (DCMI) ein – ein breites Bündnis zentraler Akteure aus Industrie, Infrastruktur und Handel.

CCS muss für alle Industrien offenstehen

Auch industrielle Gaskraftwerke mit kontinuierlichen, hochreinen CO₂-Strömen müssen einbezogen werden. Pauschale Ausschlüsse blockieren Skaleneffekte und verteuern den Klimaschutz – gerade für den Mittelstand. Nötig sind: diskriminierungsfreier Zugang zu Transport und Speicher sowie ein breiter Hochlauf der Technologie.

 

CCS ist für viele Unternehmen die effizienteste und oft auch einzige klimaneutrale Option.

Dr. Timm KehlerVorstand, DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT

 

Die Speicher-Debatte braucht neuen Realismus

CCS ist eine im industriellen Maßstab erprobte Technologie. Internationale Erfahrungen – etwa in Norwegen – belegen die Sicherheit. Daher kann bei sorgfältiger Standortauswahl ein freiwilliges Opt-in für interessierte Bundesländer Vertrauen schaffen, statt zu spalten.

Die KSpG-Reform ist überfällig

Sie schafft die Grundlage für eine CO₂-Infrastruktur – ergänzend zu einer Wasserstoffinfrastruktur, nicht in Konkurrenz. Wenn CCS als Chance begriffen wird, kann Deutschland Industriestandort bleiben und seine Klimaziele erreichen. Was jetzt zählt, sind klare Regeln, ein fairer Zugang zur Technologie und politischer Pragmatismus.

www.gas-h2.de

Bild: © Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft, Lotte Ostermann

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