Wir brauchen eine zentrale Datenbank für Nachhaltigkeitsinformationen

Advertorial

Artikel aus dem Handelsblatt Journal Banking vom 20.09.2023

Ende 2019 stellte die Europäische Kommission den so genannten „Green Deal“ vor. Dieser hat zum Ziel, Netto-Emissionen von Treibhausgasen in der Europäischen Union auf null zu reduzieren. So will die EU als erster „Kontinent“ klimaneutral werden. Bestandteil des Green Deal ist die EU-Taxonomie-Verordnung, die im Juli 2020 in Kraft getreten ist. Mit dieser Verordnung sollen Finanzmarktakteure wie z. B. Banken und Investoren Richtlinien erhalten, um die Nachhaltigkeit ihrer Wirtschaftsaktivitäten zu messen und offenzulegen. So soll die Finanzierung des klima- und umweltfreundlichen Wirtschaftens begünstigt werden.

Heidrun Odenweller-Klügl, Leiterin Vertrieb Geschäftsbanken, Versicherungen & Finanzdienstleister bei der SCHUFA Holding AG im Interview mit der Handelsblatt Journal Redaktion über die damit verbundenen Herausforderungen und mögliche Lösungen für die zur Offenlegung verpflichteten Unternehmen.

Frau Odenweller-Klügl, was kommt da auf Banken und andere verpflichtete Unternehmen zu?

H. O.-K.: Da kommt eine ganze Menge auf die verpflichteten Unternehmen zu. Die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) fordert die Offenlegung entsprechen- der Nachhaltigkeitskennzahlen von Unternehmen im öffentlichen Interesse, beispielsweise börsennotierte Unternehmen und Banken, mit mehr als 500 Mitarbeitenden. Sie verpflichtet zur Berichterstattung bezüglich Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmer:innen belangen, der Korruptionsbekämpfung sowie Maßnahmen zur Ach- tung der Menschenrechte.

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erfordert die Offenlegung von Unternehmen, sofern diese mindestens zwei der folgenden drei Krite- rien erfüllen: 250 oder mehr Mitarbeitende, Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro und Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen Euro.

Was bedeutet das konkret für die Finanz- und Realwirtschaft?

H. O.-K.: Kurz gesagt: Die Banken und Investoren benötigen Daten und alle meldepflichtigen Unternehmen brauchen Klarheit, welche Komponenten genau zu melden sind, idealerweise mittels einfacher digitalisierter Prozesse. Die erforderlichen Daten sind heute nicht voll- umfassend automatisiert verfügbar und die Zusammenstellung bedeutet für Unternehmen oft einen hohen Aufwand. Zudem gibt es aktuell keinen einheitlichen Standard für die Datenermittlung und das Reporting.

Was würde den Banken und Unternehmen denn helfen, die Anforderungen umzusetzen?

H. O.-K.: Was vor allem bemängelt wird, ist das Fehlen eines zentralen Nachhaltigkeits-Datenpools. Verpflichtete Unternehmen, Branchenvertreter:innen und auch die Politik fordern daher eine einheitliche, branchen- übergreifende Lösung. Diese Lösung können wir mit der SCHUFA ESG-Solution zur Verfügung stellen.

Was ist die SCHUFA ESG-Solution?

H. O.-K.: Die SCHUFA ESG-Solution ist eine zentrale Plattform für die Sammlung und den Austausch von Nachhaltigkeitsdaten. Wir haben die Lösung gemeinsam mit unserem strategischen Partner Greenomy entwickelt. Die ESG-Solution bietet das, was viele verpflichtete Unternehmen, aber auch Politiker:innen und Inter- essenverbände fordern: eine zentrale Plattform für Nachhaltigkeitsdaten.

Wie funktioniert diese Plattform konkret?

H. O.-K.: Die Plattform bietet einen einfachen Datenaustausch zwischen Kreditinstituten, Investor:innen und Unternehmen, berechnet automatisiert die geforderten EU-Taxonomiekennzahlen und ermöglicht die Erfüllung der Offenlegungspflichten aus NFRD/CSRD und SFDR. Über die Plattform können alle Beteiligten die relevanten Daten untereinander austauschen und doppelte Datenerfassung vermeiden. So sparen alle Zeit, Aufwand und Kosten.

Davon profitieren also nicht nur die Banken?

H. O.-K.: Genau. Banken sind durch die SCHUFA ESG- Solution auch in der Lage, ihre Unternehmenskunden bei der komplexen Umsetzung des ESG-Reportings zu unterstützen und gleichzeitig die eigenen Offenlegungs- pflichten zu erfüllen.

Mithilfe der Softwarelösung werden die taxonomierelevanten Kennzahlen bei den Firmenkunden abgefragt, aggregiert und darauf basierend die Green Asset Ratio (GAR) und weitere ESG-KPIs berechnet. Dank des Zugriffs auf einen zentralen Datenpool können die Taxonomiekennzahlen der Unternehmen bankenübergreifend genutzt werden, was den Aufwand bei der Datenerhebung auch für die Kund:innen deutlich reduziert, denn sie ersparen sich Mehrfacherfassungen für unterschiedliche Banken und Investor:innen.

Unsere Lösung bringt also beiden Seiten, Banken und Unternehmen, zusammen, indem sie schnellen, digitalen Austausch von Nachhaltigkeitsdaten und so die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft ermöglicht.

SCHUFA

https://www.schufa.de/lp/esg/

Da kommt eine ganze Menge auf die verpflichteten Unternehmen zu.

Heidrun Odenweller-KlüglLeiterin Vertrieb Geschäftsbanken, Versicherungen & Finanzdienstleister, SCHUFA Holding AG
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