Wasserstoffhochlauf muss in der Energiekrise beschleunigt werden

Dr. Jörg Bergmann

Advertorial

Artikel aus dem Handelsblatt Journal „ENERGIEWIRTSCHAFT“ vom 31.08.2022

Die letzten sechs Monate haben in der europäischen Energieversorgung manch alte Wahrheit revidiert. Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine zwingt uns, mit neuem Blick auf die Energieversorgung und die Energiewende zu schauen. Dabei rücken neben dem weiterhin zentralen Thema des Klimawandels verstärkt die Versorgungssicherheit und die Bezahlbarkeit wieder in den Fokus.

Wir unterstützen, dass sich die Bundesregierung in der aktuellen Versorgungskrise für die Diversifizierung unserer Erdgasquellen einsetzt. OGE trägt dazu bei, indem wir mit dem Bau einer Anbindungsleitung innerhalb weniger Monate die Einspeisung von LNG von Wilhelmshaven in unser Gasnetz ermöglichen. Doch gerade in der Krise ist es von besonderer Relevanz, auch die mittel- und langfristigen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Unser bisher eingeschlagener Weg bleibt dabei richtig: Er führt über den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Einsatz grüner Gase schnellstmöglich zur Klimaneutralität.

Für H2 jetzt den Turbo zünden
Hier kommt vor allem Wasserstoff ins Spiel. Die Strategie der Bundesregierung für den H2-Hochlauf ist bislang nur in Ansätzen zu erkennen. Auch fast ein Jahr nach der Bundestagswahl fehlt es an Instrumenten zur praktischen Umsetzung konkreter Vorhaben. Diese Verzögerungen können wir uns mit Blick auf die Energiekrise und unsere Klimaziele nicht leisten. Wir brauchen jetzt den schnellen Ausbau von H2-Erzeugungskapazitäten und neue internationale Energiepartnerschaften. Wir brauchen Anreize, damit unsere Industrie und andere Sektoren in Wasserstofftechnologien investieren. Und wir brauchen einen regulatorischen Rahmen für ein Wasserstoffnetz als verbindendes Element zwischen Angebot und Nachfrage, der ermöglicht, dass Netzbetreiber ihre getätigten Investitionen auch zurück verdienen können. Nur so kann in einer gemeinschaftlichen Planung mit anderen Energieinfrastrukturen dafür gesorgt werden, dass nachhaltige Energie an die richtigen Stellen kommt.

All diese Punkte müssen noch in diesem Herbst in ein H2-Beschleunigungsgesetz gegossen werden. In Brüssel muss sich die Bundesregierung dringend dafür einsetzen, dass die europäischen Regelwerke den H2-Hochlauf unterstützen, statt ihn wie im Falle der Entwürfe zum Gasmarktpaket und der RED II zu verhindern. Als Gasnetzbetreiber möchten und werden wir unseren Beitrag leisten: wir stehen bereit die Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen. So wie wir es bei der Bekämpfung der kurzfristigen Folgen der Energiekrise auch tun. Packen wir es an!

OGE

https://oge.net

Wir brauchen jetzt den schnellen Ausbau von H2-Erzeugungskapazitäten und neue internationale Energiepartnerschaften.

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