Patientenreisebegleiter – ein neues Berufsbild?

Wer dabei an Meer, blauen Himmel und Berge denkt, liegt allerdings nicht ganz richtig.

In der Medizin setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass nicht singuläre Therapien bei verschiedenen Behandlern zielführend sind, sondern eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Krankenhäusern, medizinischen Zentren, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und je nach Krankheitsbild und Diagnosen mit weiteren medizinischen Partnern. Die Patienten sollen dabei optimal begleitet werden und durch bestmögliche Informiertheit befähigt werden, selbstbestimmt zu entscheiden. Bereits erfasste medizinische Daten und Diagnosen sollen nicht immer wieder neu erhoben werden, sondern den Behandlern beim Patientenbesuch direkt zur Verfügung stehen. Die englischen Begriffe wie „Patient Journey“, „Patient Empowerment“ oder „Value Based Healthcare“ werden hierbei oft verwandt.

Ein Kölner Start Up (alley) beschäftigt sich seit über zwei Jahren genau mit diesem Themenkomplex und hat für den orthopädischen Bereich der Knie- und Hüftgelenk-Beschwerden eine medizinische Plattform mit einer datenbasierten Qualitätstransparenz entwickelt, einhergehend mit der Optimierung von Therapie und Versorgung, der die Patienten über deren gesamten Behandlungsweg möglichst individuell begleitet – mit einer speziell entwickelten App.

Das klingt etwas kompliziert und daher ist es wichtig, dass der Patient auf dieser Reise mitgenommen wird. Dafür braucht es den „Patientenreisebegleiter“ oder auch den „Kunden(Patienten)-Betreuer“ – Anglizismen konform würde man diesen „Patient Journey Manager“ oder auch „Care-Manager“ nennen.
Dieser kann telefonische Beratung und Betreuung bei Fragen leisten, zudem auch Sorgen und Ängste der Betroffenen aufnehmen und in besten Fall auch zerstreuen.

Selbsthilfegruppen können diese Rolle auch oder zumindest ergänzend übernehmen. Dabei ist wichtig, möglichst valide Informationen zum Krankheitsbild zur Verfügung zu stellen und den Betroffenen Mut zu machen, sich offensiv und positiv den Herausforderungen nach einer Diagnose Hüft- oder Knie-Arthrose zu stellen.

Die Facebook-Gruppe TEPFIT hat sich hier über die letzten Jahre einen Namen gemacht. Neben der Gründung von TEPFIT wurde im Mai 2022 der gemeinnützige Verein ArthroseKompetenzNetzwerk TEPFIT e.V. geründet, der als grenzüberschreitendes Arthrose-Netzwerk agiert.

Dessen Ziele liegen in der Aufklärung und Information sowie dem weiteren Ausbau der grenzüberschreitenden Arthrose Selbsthilfe im D-A-CH Raum. Besonders am Herzen liegt dem Verein die oben beschriebene Förderung, Unterstützung und Begleitung von Arthrose-Betroffenen auf ihrem Weg von der Diagnose über die Therapie bis zu Operation und Nachsorge sowie die Stärkung des Arthrose Selbstmanagements.

Das alles kann ein „Patientenreisebegleiter“ perfekt unterstützen.