Ostdeutsche Wasserstoffprojekte entscheidend für den Aufbau des Kernnetzes

Ralph Bahke

Advertorial

Artikel aus dem Handelsblatt Journal „Energiewirtschaft“ vom 23.01.2024

Die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) haben in den zurückliegenden Monaten gemeinsam mit der Politik ein deutschlandweites Wasserstoff-Kernnetz mit rund 9.700 km Leitungslänge entwickelt, dass sie bis 2032 umsetzen wollen, mit einem Investitionsbedarf von rund 20 Mrd. € (Antragsentwurf vom 15.11.2023). Das Kernnetz wird deutschlandweit Verbrauchs- und Erzeugungszentren von klimaneutralem Wasserstoff mit Speichern und Importpunkten verbinden und damit die Grundlage für den Markthochlauf bilden. Ein erstes Element für dieses Kernnetz ist die derzeit in der Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff befindliche ONTRAS-Leitung von Bad Lauchstädt nach Leuna. Sie ist Teil der Wertschöpfungskette im Reallabor der Energiewende Energiepark Bad Lauchstädt, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Der Energiepark ist das bisher einzige Reallabor mit einer finalen Investitionsentscheidung aller Konsortialpartner in Umsetzung. An diese Leitung anschließen werden sich die beiden Important Projects of Common European Interest (IPCEI) doing hydrogen und Green Octopus Mitteldeutschland einschließlich LHyVE, ein Wasserstoffring um Leipzig, anschließen. Beide ONTRAS-Leitungsprojekte sind ebenfalls Bestandteil des Kernnetzes. Diese Leitungen erschließen weite Teile Ost- und Mitteldeutschlands für Wasserstoff und verbinden die gesamte Wertschöpfungskette mit dem entstehenden europäischen Wasserstoffsystem (European Hydrogen Backbone).

Startschuss für Baubeginn ist in Sicht

Voraussetzung für den Baubeginn ist, dass sich die teilweise noch offenen gesetzlichen Regelungen zur Finanzierung dieser Infrastruktur als kapitalmarktfähig erweisen: Es muss ein Rahmen gesetzt werden, der für die Fremd- und insbesondere die Eigenkapitalgeber der Wasserstoff-Kernnetzbetreiber ausreichend attraktiv ist, damit sie Kapital für die notwendigen und erheblichen Investitionen zur Verfügung stellen. Auch bereiten uns die Folgen der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zum Bundeshaushalt große Sorgen. Im Zuge der dadurch notwendigen Neuordnung der Bundeshaushalte für die kommenden Jahre steht die Förderung vieler Wasserstoffprojekte wieder auf dem Prüfstand. Dies betrifft zum einen die Infrastrukturprojekte des IPCEI Wasserstoff direkt. Es kann aber auch Auswirkungen auf die Projekte auf den vor- und nachgelagerten Wettbewerbsmärkten haben und damit unmittelbar auf den Hochlauf des Wasserstoffmarkts wirken. Damit steigt wiederum das Risiko für die Errichter der Infrastruktur. Umso wichtiger ist es, diese Risiken angemessen zu begrenzen, um das notwendige private Kapital anzuziehen.

Wir vertrauen darauf, dass die Politik die Fördermittel für die Projekte des IPCEI Wasserstoff wie vorgesehen vollumfänglich bereitstellen wird. Der Wasserstoff- Hochlauf in Deutschland bleibt eine wesentliche Voraussetzung für das Erreichen der Klimaziele.

ONTRAS

www.ontras.com/de

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