Mehr Innovation wagen

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Artikel aus dem Handelsblatt Journal „ENERGIEWIRTSCHAFT“ vom 18.01.2022

Während die Bundesregierung sich auf die Eindämmung der Energiekrise durch großtechnische fossile und regenerative Lösungen – LNG und grünen Wasserstoff – konzentriert, werden wichtige Innovationspotenziale vernachlässigt. Batterien, thermische Speicher, nachfrageseitige Lösungen zur flexiblen Energienutzung und -einsparung stehen nicht auf der Prioritätenliste der Ampel. Dabei liegen hier enorme Möglichkeiten, die Energiewende kurzfristig voranzubringen und die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten zu verringern.

Neue Technologien fördern und marktfähig machen

Viele dieser Lösungen, die die effiziente Nutzung erneuerbarer Energie überhaupt erst ermöglichen, weil sie Erzeugungsspitzen glätten oder direkt nutzen, waren bis vor Kurzem nicht wettbewerbsfähig und führten ein Schattendasein. Das lag einerseits am Import von billigem russischem Gas, der etwa Investitionen in Speicherlösungen für Prozesswärme unattraktiv machte. Weil diese finanziell unattraktiv waren, zeigten große Energiekonzerne lange kein Interesse an diesen Technologien. In der Folge waren sie auch regulatorisch benachteiligt. Bis heute ist die Integration von Batterien und Speichern in den Strommarkt wegen der Netzentgeltproblematik kompliziert.

Ein positives Gegenbeispiel ist die Berliner Speicherfirma LUMENION. Das Scale-up produziert thermische Speicher aus Stahl, die die Dekarbonisierung von industrieller Prozesswärme erlauben. Jedoch bremsten zuletzt widersprüchliche Signale aus der Politik bezüglich staatlicher Förderprogramme, der Subventionierung des Gaspreises für die Industrie und die Erhöhung des CO₂-Preises, die Entstehung eines Leitmarkts für thermische Speicher Erneuerbaren Energien aus.

Neue Rahmenbedingungen für Investitionen in Innovationen

Der mangelnde Fokus der Politik auf Innovationen zur flexiblen Nutzung von Erneuerbaren geht einher mit hohen Hürden für junge Unternehmen, Wachstumsund insbesondere Wagniskapital zu akquirieren. Besonders hinderlich ist hierbei, dass es institutionellen Investoren oft gar nicht erlaubt ist in Wagniskapital zu investieren – im Gegensatz zu den USA, wo beispielsweise Pensionsfonds den Großteil des Wachstumskapitals stellen.

Unerlässlich ist daher ein politisches Handlungspaket, das Energiemarktreformen, die Bereitstellung von Wagnis- und Wachstumskapital und Investitionsund Planungssicherheit gleichermaßen beachtet, damit sich Innovationen im Energiesektor auch durchsetzen.

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Bis heute ist die Integration von Batterien und Speichern in den Strommarkt wegen der Netzentgeltproblematik kompliziert.

Dr. Sabrina SchulzVorständin, econnext AG
Das aktuelle Handelsblatt Journal Energiewirtschaft
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