Innovation braucht hochwertige Daten

Peter Schardt

Advertorial

Artikel aus dem Handelsblatt Journal HEALTH vom 07.11.2023

Ich habe absolut keinen Zweifel daran, dass wir über künstliche Intelligenz sprechen müssen. Als Bürger: innen sollten wir die Risiken und Chancen dieser Schlüsseltechnologie sehr sorgfältig abwägen, denn sie beeinflusst bereits jetzt unser Leben und wird dies in Zukunft sicherlich noch stärker tun.

Siemens Healthineers erforscht und entwickelt künstliche Intelligenz seit über 20 Jahren. Ich möchte hier ihren Mehrwert hervorheben und deutlich machen, dass wir als Gesellschaft von ihrer Anwendung in der Medizin erheblich profitieren können. Denn die künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Gesundheitsversorgung zugänglicher, nachhaltiger, effizienter und effektiver zu machen – und natürlich widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen von morgen.

KI hilft, klinische Routinen zu automatisieren

Bereits heute unterstützen leistungsfähige KI-gestützte Anwendungen Ärzt:innen bei der Bewältigung komplexer Diagnosen und Behandlungen in der Kardiologie, Onkologie und Neurologie. Sie helfen, klinische Routinen zu automatisieren. Sie sind in der Lage, große Datenmengen zu verarbeiten und Zusammenhänge zu erkennen, die für das bloße menschliche Auge nicht vorhanden sind. Sie ermöglichen präzisere Diagnosen und zielgerichtetere Behandlungen – auf der Grundlage evidenzbasierter Medizin. Etwas zugespitzt formuliert: Dadurch lassen sich Menschenleben retten.

Ich gebe Ihnen ein Beispiel aus unserer Forschung und Entwicklung: Wir sind dabei, aus Parametern von existierenden Biomarkern, die im Rahmen von Routineuntersuchungen erhoben werden, zusätzliche Hinweise auf Krebs zu erkennen. Solche Algorithmen können künftig die Analyse in unseren Laborgeräten ermächtigen, Krebs individueller und präziser, vor allem aber früher zu identifizieren. Und das kann die Heilungschancen drastisch erhöhen.

Algorithmen müssen trainiert & validiert werden

Künstliche Intelligenz in der Medizin kann nur erfolgreich sein, wenn ihr Akzeptanz und Vertrauen entgegengebracht werden. Dafür brauchen wir Regeln und Kontrollen. Nicht umsonst haben wir es im Gesundheitswesen mit einer stark regulierten Branche zu tun – egal wo auf unserem Planeten. Aber, wir brauchen auch eine chancenorientierte Ausnutzung der Spielräume innerhalb der gegebenen Rahmenbedingungen, anstatt immer nur die Schwierigkeiten in den Vordergrund zu stellen.

Große Durchbrüche können manchmal Jahrzehnte benötigen, bis sie endlich im klinischen Alltag bei den Patient:innen ankommen. Gleiches gilt für digitale und KI-gestützte Lösungen. Letztere erfordern enorme Mengen an Patientendaten oder Echtzeit-Maschinendaten – ihre Produktlebenszyklen sind jedoch deutlich kürzer. Forscher:innen und Entwickler:innen benötigen daher den kontinuierlichen und kontrollierten Zugang zu qualitativ hochwertigen Daten, um das Potenzial dieser Technologie für die Medizin nachhaltig zu erschließen. Sie benötigen kollaborative Räume, in denen sie ihre Ideen in der Praxis, also an Patient:innen, ausprobieren können. Denn Algorithmen müssen trainiert und validiert werden, bevor sie in der klinischen Routine eingesetzt werden können. Ohne diese Erkenntnisse werden Industriepartner im Gesundheitswesen nicht in der Lage sein, das Potenzial künstlicher Intelligenz bestmöglich auszuschöpfen.

Übrigens: Im Moment sind die sogenannten Large Language Models (LLMs) noch nicht so weit, in der medizinischen Regelversorgung eingesetzt zu werden, weil sie nicht dem Anspruch an evidenzbasierter, patientenzentrierter Medizin entsprechen. Das Potenzial für automatisierte Bild- und Texterkennung, bestimmte Aufgaben in der klinischen Routine zu übernehmen, ist aber sehr groß. Ich bin mir sicher, sie werden künftig eine zentrale Rolle in der Versorgung spielen, indem sie den gesamten Bereich textbasierter Dienstleistungen von der Dokumentation über Arztbriefe und Behandlungspläne bis zu Therapieempfehlungen unterstützen.

Digitale Transformation stärkt die Patient:innen

Innovative Technologien und ihre Anwendungen sichern unsere Gesundheitsversorgung und bringen die Medizin voran. Lassen Sie mich betonen: Es gibt keinen Widerspruch zwischen technischem Fortschritt und Datenschutz. Im Gegenteil: Die digitale Transformation des Gesundheitswesens ermöglicht einen besseren Datenschutz mit transparenten Mitbestimmungsmöglichkeiten und einem nachvollziehbaren, klar dokumentierten Datenverkehr, der der Emanzipation der Bürger: innen dient.

Künstliche Intelligenz ist zentral für die Lösung großer gesellschaftlicher Fragen auf unserer Erde. Sie wird helfen, Gesundheitssysteme widerstandsfähiger gegenüber den vor uns liegenden globalen Herausforderungen zu machen. Denn die Innovationen müssen künftig dazu beitragen, viel mehr Patient:innen zu behandeln. Ohne Automatisierung in der klinischen Routine ist das kaum möglich.

Siemens Healthineers

http://siemens-healthineers.com

Es gibt keinen Widerspruch zwischen technischem Fortschritt und Datenschutz.

Peter SchardtChief Technology Officer, Siemens Healthineers AG
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