Tag 1
9:00 – 13:00 Uhr
Was ist Wasserstoff und was macht ihn so besonders?
- Chemische Einordnung, „Farben“ und weitere Eigenschaften
- Baukastenprinzip, vom Wasser zum reinen Wasserstoff bis hin zu komplexen Kohlenwasserstoffen
- Wasserstoffbereitstellung (heutige Prozesse, zukünftige Prozesse: Schwerpunkt Elektrolyse)
- Aktuelle Einsatzschwerpunkte und Anwendungen weltweit sowie geplante neue (industrielle) Anwendungen, wie bespielsweise in der Stahlerzeugung
- Kleines 1×1 der technischen Wasserstoffkennzahlen
Welche Technologien werden für Wasserstoff angewendet?
- Wie funktioniert die Elektrolyse? Welche Technologien gibt es? Welche Hersteller?
- Wie können/sollten Elektrolyseure unter ökonomischen Gesichtspunkten betrieben werden (Anwendung, Flexibilität, Dauer, CO2-Preise etc.)?
- Was man alles aus Wasserstoff machen kann und sollte (Prozessrouten, Produkte, aber auch erste energetische
Einordnung, was Sinn ergibt und was nicht) - Wie kann Wasserstoff gespeichert und transportiert werden?
- Welche weiteren Technologien benötigt die Wasserstofferzeugung?
Dr. Sebastian Stießel ist Senior Business Development Manager am Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen. Er ist dabei verantwortlich für den Transfer der Entwicklungen aus der angewandten Forschung in die Industrie insbesondere in den Bereichen Wasserstoff, Power-to-X und Carbon Capture and Utilization (CCUS). Darüber hinaus leitet er die Arbeitsgruppe Cross-industrielle Produktionssysteme, die sich mit der systemischen Bewertung, Modellierung und Simulation von komplexen Energie- und Industrieprozessen beschäftigt. Seit Anfang 2021 ist er außerdem Geschäftsführer der Geschäftsstelle des Spitzenclusters Industrielle Innovationen, kurz SPIN.
Dr. Stießel hat Wirtschaftsingenieurwesen mit den Vertiefungsrichtungen Energie- und Verfahrenstechnik an der Universität Duisburg-Essen studiert und während dieser Zeit in verschiedenen Industrieunternehmen darunter ThyssenKrupp, Babcock und Bilfinger gearbeitet. Nach seinem Studium promovierte er zum Dr.-Ing. an der Ruhr-Universität Bochum an der Fakultät Maschinenbau in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer UMSICHT zum Thema „Multikriterielle Bewertung von cross-industriellen Systemen“. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete er unteranderem an den Projekten Carbon2Chem®, Power-to-X Bad Langensalza und enerPort. Als Leiter der Geschäftsstelle SPIN ist er zuständig für die strategische Entwicklung des Spitzenclusters, der wissenschaftlichen Ausrichtung sowie der Entwicklung und Initiierung neuer Projekte zu den Themen Wasserstoff, Power-to-X, CCU und Digitalisierung sowie Künstliche Intelligenz.
Tag 2
9:00 – 13:00 Uhr
Welche Rolle kann Wasserstoff in der Energie-, Wärme und Mobilitätswende einnehmen?
- Kernfragen der Energie- und Wärmewende, mögliche Antworten durch Nutzung von Wasserstoff, Rolle in der kommunalen Wärmeplanung?
- Ziele der EU und ihrer Mitgliedstaaten, internationale Motivationen
- Auswirkungen auf Energiepolitik und gesetzliche Grundlagen, EnWG, EEG, Regulierungsregime
- Von der Welt- und EU-weiten Infrastruktur bis zum Hausanschluss – Wasserstoff als leitungsgebundener Energieträger wie Strom und Erdgas
- Energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette und mögliche Rollen
- Einsatz in der Sektorenkopplung, industrielle und private Nutzungsbeispiele
- Auswirkungen auf Organisation, Prozesse und IT
- Förderprogramme, deren Ziele und finanzielle Dimensionen
Was spricht für und was gegen eine Nutzung von Wasserstoff?
- Art und Verfügbarkeit möglicher Primärenergien zur Produktion von Wasserstoff
- Soll und Ist der benötigten Leitungs-Infrastruktur
- H2-Kernnetz, LNG, Erdgas vs. H2
- Koexistenz und Abgrenzung zur E-Mobilität
- Nationale Möglichkeiten und internationale Abhängigkeiten
- Geopolitische Interessen
- Wahrnehmung in der Bevölkerung, Chancen und Risiken
Dipl.-Ing. Joachim Albersmann unterstützt bei der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Mannheim Energieversorgungsunternehmen in allen Fragen an der Schnittstelle zwischen Fachbereichen, Informationstechnik und der Technik im Feld. Besonderer Schwerpunkt ist die zunehmende Integration von technischer und kommerzieller IT. Zuvor war er Practice Leader Energy & Utilities der Logica Deutschland GmbH & Co. KG. Herr Albersmann studierte allgemeine Elektrotechnik und begann 1988 seinen beruflichen Werdegang bei der ABB Netzleittechnik GmbH mit der Planung und Projektierung von Querverbundleitstellen. Von 1998 bis 2001 war er Mitglied der VDEW-Arbeitsgruppe „Marktschnittstellen“. In dieser Zeit hat er auch seine Tätigkeit als Energiemarkt-Trainer begonnen, in deren Rahmen er Grundlagen- und Vertiefungswissen in aktuellen Themen der Energieversorgung vermittelt.