Seit Jahrzehnten ist die betriebliche Altersversorgung bei Evonik und ihren Vorgängergesellschaften fester Teil der Gesamtvergütung und leistet einen wichtigen Beitrag, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alter, aber auch bei Invalidität und Tod abzusichern.
Moderne Versorgungsprodukte
2023 hat Evonik eine kapitalmarktorientierte Altersversorgung für neue Mitarbeitende eingeführt: den Evonik Versorgungsplan – EVP 2023. Diese moderne Versorgung ermöglicht der Belegschaft neben einer attraktiven Arbeitgeberförderung eine möglichst risikoarme Teilnahme an der Entwicklung des Kapitalmarktes.
Sie erhalten eine Direktzusage des Unternehmens. Es handelt sich um eine beitragsorientierte Leistungszusage (BoLZ). Der Arbeitgeber sagt dabei eine Leistung zu, die sich direkt aus der Höhe der geleisteten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge ergibt. Die Beiträge werden anhand eines referenzierten Wertpapierportfolios in Leistungen umgerechnet. Die Mitarbeitenden erhalten eine Zusage auf die (positive oder negative) Wertentwicklung der Beiträge in einem virtuellen Versorgungskonto.
Eine Beitragsgarantie, die von Evonik gewährt wird, sichert bei Leistungsbeginn ab Erreichen der Regelaltersgrenze mindestens 80 Prozent aller eingezahlten Beiträge (ohne Risikobeiträge) zu.
Die Beiträge fließen in ein Contractual Trust Arrangement (CTA) zur Rückdeckung der Versorgungsansprüche. Hierdurch ergibt sich ein in der Handelsbilanz saldierungsfähiges Deckungsvermögen sowie eine zusätzliche Insolvenzsicherung. Für den Arbeitgeber ist eine weitgehende Bilanzneutralität gegeben.
Die zusätzliche Absicherung der vorzeitigen Leistungen (Tod und Invalidität) für die aktiv Beschäftigten erfolgt durch den Evonik Risikoplan (ERP) – eine Direktzusage des Arbeitgebers mit Rückdeckungsversicherungen, die jeweils für ein Jahr abgeschlossen werden. Der Risikobeitrag wird vom Arbeitgeber geleistet. Die Zahlung der Erwerbsminderungsrente erfolgt bis Erreichen der Regelaltersgrenze und beträgt 20 bis 25 Prozent des letzten Einkommens. Im Todesfall wird neben dem vorhandenen Guthaben aus dem EVP 2023 ein altersgestaffeltes Kapital von 100 bis 190 Prozent des letzten Einkommens geleistet.
Die Betriebsvereinbarung auf den ERP wird jedes Jahr neu (weitgehend wortgleich) abgeschlossen. Erfolgt das nicht, erhöht sich der Arbeitgeberbeitrag, der im EVP 2023 für die Altersleistung angespart wird.
Wahlmöglichkeiten der Mitarbeitenden
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können zwischen drei verschiedenen Beitragsvarianten wählen, der Arbeitgeberbeitrag ist bei steigendem Arbeitnehmerbeitrag entsprechend höher. Neue Mitarbeitende nehmen gemäß Arbeitsvertrag an der Versorgung teil und sind – sofern sie nicht während der Wartezeit von 6 Monaten eine andere Wahl treffen – in dem Beitragsmodell mit 3 Prozent Entgeltumwandlung. Frühestens alle 5 Jahre können Mitarbeitende in eine andere Beitragsvariante wechseln, an die sie wieder mindestens 5 Jahre gebunden sind. Zusätzliche freiwillige Entgeltumwandlungen inklusive der Chemietarifförderung sind in der EVP 2023 TOP möglich.
Die Kapitalanlage
Die Kapitalanlage wurde gemeinsam mit der Allianz Global Investors entwickelt und erfolgt in zwei aktiv gemanagten Fonds der Allianz: dem Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI 75 (DMAS 75) und dem Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI 15 (DMAS 15). Die Zahl (75 bzw. 15) gibt an, dass die Fonds vergleichbar sind mit Fonds mit entsprechendem Aktienanteil. Zu Beginn erfolgt die Anlage in dem chancenreichen Fonds (DMAS 75). Ab 25 Jahre vor dem Rentenbeginn beginnt eine Umschichtung in 2 Prozent-Schritten in die risikoorientierte Anlage (DMAS 15), so dass bei Rentenbeginn beide Anlagen zu jeweils 50 Prozent vorhanden sind. Zusätzlich wird in einen Geldmarktfonds der Allianz umgeschichtet, sobald mit Eintritt des Leistungsfalls die Höhe des Versorgungsguthabens fixiert ist.
Nach Erreichen der Altersgrenze ist eine Auszahlung des angesammelten Guthabens als Einmalzahlung im Januar des Folgejahres vorgesehen. Übersteigt das Guthaben die Bezugsgröße nach §18 SGB IV (in 2025: 44.940 €), kann der Mitarbeitende bis drei Jahre vor Leistungsbeginn eine Auszahlung als monatliche Rente (mit oder ohne Einschluss einer Partnerrente) wählen. Es besteht auch die Möglichkeit, ein Drittel des Guthabens als Einmalzahlung zu erhalten und zwei Drittel zu verrenten.
Die monatliche Rente wird jährlich um 1 Prozent angepasst. Zudem nimmt das vorhandene Versorgungskapital weiter an der Entwicklung der Kapitalanlage teil. Entsprechend dieser Entwicklung – und damit in schwankender Höhe – wird jährlich ein Bonus ermittelt und ausgezahlt. Für die Ermittlung des Bonus wird eine Rente unter Best-Estimate-Annahmen ermittelt und der Barwert aller Best-Estimate-Renten mit dem für die Rentner vorhandenen Vermögen verglichen. Die Differenz wird dann als Bonus an die Rentner ausgezahlt.
Das digitale Versorgungsportal
Die Administration erfolgt über das Evonik Versorgungsportal, das gemeinsam mit Lurse entwickelt wurde. Hier können die Mitarbeitenden ihre betriebliche Altersversorgung beantragen, Änderungen eingeben und sich über den aktuellen Stand informieren.
Für den Arbeitgeber ist der Versorgungsplan einfach zu verwalten, planbar und mit überschaubaren Risiken verbunden. Wichtig sind die geringen Auswirkungen auf die Bilanz. Durch die Saldierung der Verpflichtung und damit die weitgehende Beseitigung von Rückstellungen werden in der Bilanz nennenswerte Schwankungen aufgrund von Änderungen im Rechnungszins oder der Inflation vermieden.
Fazit
Mit der Neuaufstellung der betrieblichen Altersversorgung mit dem EVP 2023 bietet Evonik seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen modernen Versorgungsplan, der durch eine kapitalmarktnahe Geldanlage bei flexibler Beitragsgestaltung und attraktivem Arbeitgeberzuschuss gekennzeichnet ist.