Der Dreh- und Angelpunkt der Emissionsreduktion: Daten

Der Dreh- und Angelpunkt der Emissionsreduktion: Daten

Das Ziel, die Treibhausgasemissionen der eigenen Organisation auf netto Null zu reduzieren, gehört mittlerweile fast schon zum guten Ton. Der Druck von Regierungen, Investoren und Verbrauchern auf Unternehmen steigt. Inzwischen haben 21 Prozent der größten Unternehmen der Welt das Netto-Null-Ziel ausgerufen.

Ob sie es erreichen werden, wird in hohem Maße von ihrem Datenmanagement abhängen. Denn zum einen müssen sie nicht nur die Emissionsquellen kennen und den Ausstoß quantifizieren, sondern auch Veränderungen messen können. Viele Anwendungen in den Bereichen Einkauf, Produktion, Logistik, Sales und Marketing sowie für die Steuerung der IT-Systeme sind aber noch nicht auf die Verarbeitung von Emissionsdaten ausgerichtet. Deshalb kann es notwendig werden, separate Anwendungen implementieren, die die CO2-Freisetzung erfassen und verarbeiten. Aber selbst mit solchen Lösungen ist die Eingabe von Emissionsdaten häufig noch mit hohem manuellem Aufwand verbunden. Es fehlt nicht nur an Sensoren, sondern auch an Informationen über den ökologischen Fußabdruck von Stoffen und Produkten sowie deren Transport.

Daten sind unerlässlich, um den Einsatz fossiler Brennstoffe durchgängig zu reduzieren

„Netto-Null“ bezieht sich nicht nur auf die eigene Produktion, sondern auf die gesamte Lieferkette. Um das klimafreundlichste Produkt zum besten Preis einkaufen zu können, müssen Unternehmen ihre eigenen Kennzahlen entwickeln. Sie müssen einerseits den Anforderungen des Marktes und andererseits ihren Klimazielen Rechnung tragen.

Damit wird es aber nicht getan sein. Da der Datenaustausch ein ganz wesentlicher Faktor bei der Reduzierung von Emissionen ist, müssen sich Lieferkettenpartner auf Standards einigen, die Infrastruktur auf- oder ausbauen und natürlich auch ihre Mitarbeiter qualifizieren, damit sie mit den Daten umgehen und sie interpretieren können.

Der Klimafahrplan sichert die Zielerreichung

Die GASAG, einer der größten deutschen Energiekonzerne, hat sich bereits auf den Weg gemacht, um bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein. Nach der Definition einzelner Initiativen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen hat das Unternehmen jetzt ein übergreifendes Konzept ausgearbeitet, das alle Einsparambitionen erfasst, bewertet und untereinander vergleicht.

In Zusammenarbeit mit Capgemini Invent entwickelte die GASAG eine CO2-Einspar-Roadmap, die konkrete Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen definiert und priorisiert. Teil der Lösung ist auch ein Tool, mit dem die Wirkung der Maßnahmen auf die Klimabilanz bis ins Jahr 2045 dargestellt wird. Auf diese Weise identifizierte das Unternehmen Maßnahmen mit dem Reduktionspotenzial von insgesamt ca. 2,5 Millionen Tonnen CO2 jährlich.

Neue Studie untersucht die Rolle des Datenmanagements für Net Zero

Wenn Unternehmen Daten über ihre Emissionen nutzen, können sie den Erfolg ihrer Maßnahmen messen, in ESG-Reportings angemessen über Fortschritte berichten und ihre Net-Zero-Strategie gegebenenfalls optimieren. Dazu müssen sie Daten von verschiedenen Quellen unternehmensweit sowie über ihre gesamte Lieferkette hinweg erschließen.

Aufgrund der entscheidenden Bedeutung von Daten zum Erreichen der Klimaziele untersucht das Capgemini Research Institute in einer neuen Studie:

  • inwieweit Unternehmen Emissionsdaten in Entscheidungsprozesse einbeziehen
  • wie es um die Qualität dieser Daten bestellt ist
  • ob geeignete Tools zur Verfügung stehen
  • welchen Mehrwert Unternehmen in der Nutzung von Emissionsdaten sehen
  • ob Organisationen, die Emissionsdaten in ihre Entscheidungsfindung einbeziehen, das Netto-Null-Ziel schneller erreichen

Die Studie wird im September 2022 erscheinen. Abonnieren Sie  die Publikationen des Capgemini Research Institute, um alle Ergebnisse am Tag der Veröffentlichung zu erhalten.