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Artikel aus dem Handelsblatt Journal CYBERSECURITY & DATENSCHUTZ vom 21.11.2022
Cybersecurity ist ein übergreifendes Thema, das für eine Vielzahl von Berufsfeldern relevanter wird. Um besser gegen Cyberattacken gewappnet zu sein, muss im Zusammenspiel von Menschen, Technik und Prozessen besonders die „menschliche Firewall“ gestärkt werden.
Cyberkriminelle nutzen immer vielfältigere Methoden, um an sensible Daten zu gelangen. Sie haben eigene Geschäftsmodelle entwickelt, die technischen Hürden für Angreifer sinken also. Während die Bedrohungslandschaft stetig wächst und auch die Sicherheit der Lieferkette stärker abgesichert werden muss, suchen Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt händeringend nach Cybersecurity- Fachkräften. In diesem harten Wettbewerb tun sich viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besonders schwer. Durch die zunehmende Vernetzung und das Arbeiten im Homeoffice wächst gleichzeitig die Angriffsfläche.
Mit Blick auf Technik und Prozesse helfen branchenübergreifende Sicherheitsstandards. Sie sind durch Cybersecurity-Zertifizierungen nachweisbar und können zu mehr Transparenz bei Produkten und Leistungen führen. Idealerweise sind sie nicht nur eine freiwillige Selbstauskunft, sondern durch unabhängige Prüf- und Zertifizierungsdienstleister testiert.
Die „menschliche Firewall“ darf allerdings nicht vernachlässigt werden. Im Dreieck „Menschen, Technik und Prozesse“ muss die Weiterbildung daher mehr Gewicht erhalten. Cybersicherheit sollte ein integraler Bestandteil der DNA einer Organisation sein und fest in der Unternehmenskultur verankert werden. Ein fester Bestandteil ist dabei die kontinuierliche Schulung der Belegschaft. Auch Berufsfelder wie Ingenieure müssen dauerhaft mehr Kompetenzen im Bereich Cybersecurity aufbauen, da sie diese zunehmend für ihre Arbeit benötigen. Mit wachsender Digitalisierung gilt: Der Kompetenzaufbau sollte bereits in der Berufsausbildung beginnen. Er darf dort aber nicht enden, sondern muss rollenübergreifend weitergepflegt werden. Cybersecurity darf nicht mehr als rein technisches Thema betrachtet werden, sondern betrifft die gesamte Organisation.
Unternehmen müssen auf die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und in der Bedrohungslandschaft reagieren. Betriebliche Weiterbildung spielt dabei eine entscheidende Rolle: Die „menschliche Firewall“ kann Cyberangriffe zwar nicht verhindern, gut geschulte Mitarbeitende können aber dazu beitragen, die Schäden zu begrenzen und sind damit ein wichtiger Baustein für die Informationssicherheit im Unternehmen. ■
