Wettbewerbsvorteile dank Digitalisierung: 5 Schritte, um im hochregulierten europäischen Markt zu bestehen

Der sekundäre Industriesektor in Europa, insbesondere die chemische Industrie, steht vor beinahe übermenschlichen Herausforderungen. Der Grüne Deal mit vielen offenen Fragen zur Implementierung, die hohen Energie- und Rohstoffkosten, die eingeforderte Transparenz entlang der Lieferketten, wachsende Bedürfnisse und Skepsis der Bürger und Konsumenten gegenüber der Industrie, sowie der rasend fortschreitende technische Fortschritt in den digitalen Dienstleistungen verlangen nach permanenter Aufmerksamkeit. Wir schlagen Ihnen ein Vorgehen in fünf Schritten für den Umgang mit diesen Herausforderungen vor.

Komplexität akzeptieren und Nordstern definieren

Die aktuelle Situation, die bereits genannten Herausforderungen, und die steigenden Kosten am Kapitalmarkt scheinen eine Komplexität ungeheuren Ausmaßes zu erreichen. Akzeptieren Sie diese und fokussieren Sie sich auf die Teile, die Sie steuern können. Nehmen Sie Einfluss auf jene, die über Verbände und Ausschüsse die Standpunkte Ihrer Firma einbringen können. Der Sinn und Zweck Ihrer betrieblichen Tätigkeit sind hierbei Ihr Nordstern. Dieser hilft Ihnen, Wege zum Ziel neu zu denken und Ihren Fokus auf den Kern Ihres Wertversprechens zu legen. Was ist Ihr Beitrag zur Gesellschaft – heute und in Zukunft?

Kernprozesse für den heutigen Erfolg stabilisieren

Sie kennen Ihre Prozesse, um Ihre Alleinstellungsmerkmale an den Markt und zu Ihren Kunden zu bringen. Welche davon bilden das Rückgrat Ihrer betrieblichen Tätigkeit? Welche Informationen sind dabei von Bedeutung? Liegen diese rechtzeitig und in der richtigen Qualität vor? Sind die Prozesse dokumentiert und werden sie in der täglichen Arbeit auch gelebt? Kennen Sie die Risiken und steuern diese? Gepaart mit Ihrem Nordstern fokussieren Sie sich auf den betrieblichen Kern für den heutigen Erfolg und entwickeln ihn zu einem robusten und schlanken Werttreiber.

Kernprozesse für nachhaltiges Wachstum stärken

Sie haben den Kern des heutigen Wertversprechens und Erfolgs stabilisiert. Nun folgen Sie Ihrem Nordstern und beschreiben Ihre strategische Absicht. Wie gestaltet sich das zukünftige Geschäft? Welche Fähigkeiten sind dafür notwendig und welche Ressourcen und finanziellen Mittel sind bereitzustellen? Halten Sie dabei Ihre Kunden im Fokus; denn es ist nicht nur die technische Lösung, sondern das Erlebnis des Wertversprechens, das zählt. Sie bauen die Kompetenzen auf, um den Kern des heutigen Erfolgs zum Treiber und zur Umsetzung Ihrer strategischen Absicht weiterzuentwickeln.

Auf Augmentierung folgt Automatisierung der Geschäftsprozesse

Sie haben nun Klarheit zu Ihrem Ziel, was Sie auszeichnet, was Sie weiterentwickeln und welche Ressourcen Sie dazu einsetzen werden. Nun geht es in den Maschinenraum, wo Sie die Information, Daten und deren Kontext aus den Kernprozessen zur Automatisierung einsetzen. Diese entwickeln Sie weiter, um Entscheidungsprozesse zumindest teilweise automatisieren zu können. Dabei stellen Sie die Robustheit Ihrer Informationsverarbeitung auf den Prüfstand und entwickeln Algorithmen und trainierte Modelle, mit deren Unterstützung Sie gemeinsam schnellere und fundiertere Entscheidungen treffen können. Sie “augmentieren” mit der Mensch-Automatisierung-Kombination ihre künftigen oder geänderten Geschäftsprozesse.

Governance – Führen Sie gewinnbringende Themen zusammen

Sie haben die Geschäftsprozesse Ihres Kerngeschäfts automatisiert und gegebenenfalls augmentiert. Sie sind damit schneller in Ihrer Entscheidungsfindung und können deren Auswirkungen nachvollziehen. Damit bauen Sie die Grundlage für eine informationszentrierte Betriebskultur und können diese skalieren, indem Sie weitere Segmente oder Geschäftsbereiche und Funktion einbeziehen. Dadurch werden Opportunitäten in deren Schnittmenge geschaffen. Eine Governance, um Rechte, Pflichten und harmonisierte Informationssysteme zu verankern, sorgt für eine Beständigkeit in der Weiterentwicklung des Erfolgs.

Digitalisierung und Automatisierung sind eine Basis, um mit den aktuellen Herausforderungen umzugehen – ob im regulatorischen, finanziellen oder kommunikativen Bereich. Wenn Sie diese Veränderungen anpacken, bedenken Sie bitte, selbst die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.

Wir haben Ihnen unsere Sichtweise basierend auf unseren Erfahrungen dargestellt und stellen diese zur Diskussion mit Ihnen. Gerne persönlich während der Handelsblatt Jahrestagung Chemie am 25. und 26. April oder virtuell (buchen Sie Anna Wanie, David Maher, oder mich, Adrian von Mühlenen). Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen.

Ein Statement von Adrian von Mühlenen, Strategy Director bei Veeva Systems.