Was ist uns eine sichere und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung wert?

Mehr als 80 Prozent der Deutschen finden, dass Deutschland mehr in die Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln investieren sollte (vgl. Abb.). Doch bislang wurde seitens der Politik kaum reagiert.

Anstatt mit wirkungsvollen Strukturreformen die pharmazeutische Industrie in Deutschland und Europa langfristig zu stärken, wurde mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz der Innovationsstandort geschwächt und gleichzeitig eine zuverlässige Versorgung der Bevölkerung in der Breite mit sicheren und wirksamen Arzneimitteln nicht gestärkt. Das Ergebnis einer jahrzehntelang fehlgesteuerten Arzneimittelpolitik unter dem Spardiktat der Gesetzlichen Krankenversicherung sehen wir immer deutlicher: Immer weniger Anbieter können hierzulande Arzneimittel auskömmlich produzieren und vertreiben. Immer mehr Anbieter wandern aus und diverse Faktoren begünstigen Lieferengpässe – besonders im Krisenfall ein echtes Problem. Es muss Unternehmen ökonomisch möglich sein, wesentliche Schritte der Produktion in Deutschland und Europa durchführen zu können.

Verschärfte Kostendämpfungsinstrumente wie erhöhte Herstellerabschläge, ein verlängertes Preismoratorium, Rabattverträge sowie Erstattungs- und Festbeträge treiben viele pharmazeutische Unternehmen zunehmend in die Enge. Um dem entgegenzuwirken, haben wir Lösungsansätze entwickelt. Im Masterplan.Pharma fordern wir die Politik auf, Preissenkungsmechanismen neu zu justieren und endlich die europäische Produktion besonders zu honorieren – ohne dabei globale Lieferketten in Frage zu stellen. Und es gibt erste Bewegung: der Bundestag hat diese Probleme erkannt und befasst sich seit Januar intensiv mit der Thematik.

Dieses und viele weitere spannenden Themen stehen im Fokus der Handelsblatt Jahrestagung „Pharma 2023“.

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