Urbane Wärmewende – worauf es jetzt ankommt

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Artikel aus dem Handelsblatt Journal „ENERGIEWIRTSCHAFT“ vom 18.01.2022

Ein Großteil der CO2 Emissionen wird in Städten verursacht – und dort u.a. durch die Beheizung und die Warmwassernutzung in Gebäuden. In Berlin z.B. ist der Wärmesektor für ca. 50% des CO2 Ausstoßes verantwortlich.

Herausforderung Stadt
Ob Klimaneutralität bis 2045 erreicht wird, hängt daher zentral vom Gelingen der urbanen Wärmewende ab – eine Chance für Städte, weil mit modernen Klimaschutztechnologien erhebliche Innovations- und Wachstumsschübe ausgelöst werden können. Allerdings wird der Wandel kein Selbstläufer. Stagnierende Sanierungsraten, steigende Mieten oder der Fachkräftemangel stellen die Akteure im Gebäudesektor vor große Herausforderungen.

Hinzu kommt, dass sich die Wärmemarktstruktur teilweise von Stadt zu Stadt und innerhalb der Städte unterscheidet. Nimmt man Berlin als Beispiel, trifft man auf Gebäude, die mehrheitlich älter als 40 Jahre sind, eine Wärmeversorgung, die zu über 90% fossil ist und völlig diverse Stadtteile, häufig versehen mit einem gesellschaftlich erwünschten Milieuschutz, der das Sozialgefüge und die Wohnstruktur vor Ort erhalten soll.

Individuelle Maßnahmen sind nötig
Diese Rahmenbedingungen sind bei der Umsetzung der Wärmewende zu berücksichtigen. Ein „Schema X“ scheidet deshalb aus, sowohl bei der politischen Rahmensetzung als auch bei der Umsetzung. Vielmehr bedarf es jeweils einer individuellen städte- und gebietsspezifischen Wärmeplanung, die es relevanten Stakeholdern wie Wohnungsbaugesellschaften und Energieversorgern erlaubt, ihre Investitionen zukunftsfähig zu planen und an klaren Nachhaltigkeitszielen auszurichten. Der Rahmen dafür muss weit sein, die Zeitpläne allerdings eng. Zum Erfolg führen wird die Planung allerdings nur, wenn sie von den Bürgerinnen und Bürgern mitgetragen wird. Pragmatische und sozialverträgliche Umsetzung verstehen sich daher von selbst.

In neuen Wohnquartieren mit energieeffizienten Gebäuden lässt sich die Wärmeversorgung schon heute weitgehend dekarbonisieren, z.B. mit Kombinationsanwendungen aus PV-Anlagen, Solarthermie und Wärmepumpen. Für den Gebäudebestand, der voraussichtlich ca. zur Hälfte auch bis 2045 energetisch nicht auf dem neusten Stand sein wird, sind teilweise andere, sanierungsunabhängigere Lösungen erforderlich, um Klimaneutralität zu erreichen. Die bestehende Gebäudesubstanz wird sich weiterhin in Nutzung befinden und entsprechende Mengen grüner Energie erfordern. Hier wird es auf effiziente Technik, aber auch Speicher und Transportmedien wie grünen Wasserstoff ankommen.

Schnelles und konsequentes Handeln
An der Technik wird es nicht scheitern, auch nicht an gutem Willen. Gefährlich sind eher lange Debatten mit dem Ziel, den perfekten Umsetzungsplan zu definieren. Was es nun braucht, sind dagegen schnelles und konsequentes Handeln, starke Partnerschaften, Mut, Ausbildungsinitiativen und vor allem eine vertrauensbasierte Zusammenarbeit zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.

Ob Klimaneutralität bis 2045 erreicht wird, hängt zentral vom Gelingen der urbanen Wärmewende ab


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