Straßengüterverkehr: Welche Energie bewegt die Massen?

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Lkw im Langstreckenverkehr sorgen für erhebliche CO2-Emissionen, klimaschonende Lösungen sind gefragt. Neben Batterieantrieb und Wasserstoff können erneuerbare flüssige Kraftstoffe helfen. Doch dafür sind passende Rahmenbedingungen nötig.

Rund drei Viertel des innereuropäischen Warentransports werden über die Straße abgewickelt, Tendenz steigend. Der Verlagerung auf Schiff oder Schiene sind zugleich enge Grenzen gesetzt. Für den Klimaschutz ist das eine immense Herausforderung, denn Lkw und Busse sind europaweit für etwa ein Viertel der CO2-Emisionen im Straßenverkehr verantwortlich, obwohl sie nur etwa 2,5 Prozent der Fahrzeuge ausmachen. Um bis 2045 CO2-Neutralität zu erreichen, muss also einiges geschehen.

Vielfältige Optionen für mehr Klimaschutz

Batterieelektrische Antriebe, der Einsatz von CO2-neutralem Wasserstoff und die Verwendung  erneuerbarer Kraftstoffe anstelle fossiler Produkte: Das sind aktuelle Lösungsansätze. Sie müssen den vielfältigen Anwendungsfällen von Nutzfahrzeugen gerecht werden. Denn zum Beispiel für Schwerlast-Lkw auf der Langstrecke bestehen andere Anforderungen als für Transporter im Stadtverkehr oder Spezialfahrzeuge im Rettungsdienst. Noch ist nicht überall klar, welche Technologie das Rennen macht. Gerade deswegen sollte keine Option benachteiligt oder vorzeitig ausgeschlossen werden.

Für die flächendeckende Nutzung von Ladestrom und Wasserstoff ist der Aufbau umfangreicher Infrastruktur notwendig. Der zeitliche und technische Aufwand wird hier oft unterschätzt. Schon allein während der Hochlaufphase sind zusätzlich erneuerbare Kraftstoffe erforderlich, um Klimaziele zu erreichen. Ihr Einsatz im Straßengüterverkehr könnte zudem wichtige Investitionen in die vermehrte Produktion dieser Kraftstoffe auslösen. Davon würde auch die Versorgung von Luft- und Schifffahrt profitieren – Sektoren, die nahezu nur mit erneuerbarer flüssiger Energie klimaneutral werden können.

Passende Rahmenbedingungen für erneuerbare Kraftstoffe nötig

Die im en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie organisierten Unternehmen engagieren sich für all diese Optionen, stoßen dabei jedoch auf Hindernisse – und das in einem dynamischen und unsicheren Geschäftsumfeld. Wichtig ist im Hinblick auf die Ladeinfrastruktur daher ein vorausschauender Stromnetzausbau, der einheitliche und faire Zugänge zu Netzanschlüssen und schnelle Genehmigungsverfahren ermöglicht. Zudem muss mehr für den Markthochlauf von klimaschonendem Wasserstoff getan werden. Ebenso sind angemessene Regulierungen für erneuerbare Kraftstoffe erforderlich. Leider sieht der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission bezüglich neuer CO2-Emissionsziele hier bislang keine Möglichkeit zur Anrechnung vor. Gleiches gilt in der Lkw-Maut. Das muss sich ändern. Eine wichtige Stellschraube ist zudem die Energiesteuer: Die überfällige Reform der Europäischen Steuerrichtlinie könnte hier mit einem starken, an der Klimawirkung orientierten Preissignal eine positive Wirkung entfalten.

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