Advertorial
Artikel aus dem Handelsblatt Journal Immobilienwirtschaft vom 31.10.2022
Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Dieser Satz wird Helmut Schmidt zugeschrieben. Was der verstorbene Altkanzler damit meinte: Politik muss akute Herausforderungen im Hier und Jetzt annehmen und kann sich nicht nur auf nebulöse Ziele in ferner Zukunft ausrichten. Das kennen wir aus dem Immobilien-Asset-Management nur zu gut: Es gilt, im operativen Alltagsgeschäft hier eine Modernisierung durchzuführen, dort einen Leerstand zu beheben oder mit Mieter:innen zu verhandeln. An alltäglichen Aufgaben und Herausforderungen mangelt es nie.
Trotzdem kann es hilfreich sein, die Alltagsbrille wegzulegen, einen Blick auf das große Ganze zu werfen und eine Vision von der Zukunft zu entwickeln. Um einen Kurs zu haben, dem man vielleicht nicht schnurgerade folgt, aber doch stets im Auge behält. Dies gilt insbesondere bei strategischen Entscheidungen wie Ankäufen oder umfangreichen Repositionierungen größerer Büroimmobilien.
Megatrends schon jetzt berücksichtigen
Bei Wealthcap folgen wir dem Kurs „Future Invest“. Das bedeutet, dass die Investmentstrategie langfristig ausgerichtet ist und aktuelle Megatrends bereits heute berücksichtigt. Für Büroimmobilien heißt das, dass wir uns frühzeitig Gedanken darüber machen, wie die Menschen in Zukunft arbeiten und was dies für die Lage einer Immobilie und deren Einbettung in die Stadtentwicklung, aber auch für die Haustechnik, den Innenausbau und die immobilienspezifischen Services bedeutet. Da darf man nicht nur Visionen haben – man muss.
Wir haben deshalb einen Corporate-Thinktank namens „Future Lab“ ins Leben gerufen. Darin haben wir mit 20 Expert:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft erarbeitet, was voraussichtlich die großen Themen der Zukunft sein und welche Auswirkungen sie auf das Arbeiten, die Bürogestaltung und die Stadtentwicklung haben werden. Natürlich werden sich nicht alle diese Visionen in allen unseren Immobilien wiederfinden. Im „Future Lab“ ging es vielmehr darum, ohne Scheuklappen nachzudenken.
Dabei kristallisierten sich sechs Handlungsfelder für die Büroimmobilie der Zukunft heraus:
1. Circular Economy:
Die Natur kennt keinen Abfall. Dieses Prinzip auf die von Menschenhand geschaffene Welt zu übertragen, ist eine große Vision. Schon jetzt kann der ökologische Fußabdruck einer Büroimmobilie deutlich verkleinert werden, wenn Ressourcen geschont sowie Abfälle und unnötiger Abriss vermieden werden.
2. Liveable Cities:
Das Ideal ist die 15-Minuten-Stadt, in der alles im Alltag Wichtige innerhalb von 15 Minuten ohne Auto erreichbar ist – von der Wohnung zum Job, zur Kita, zum Supermarkt und zum Fitnessstudio. Zumindest in Großstädten und urbanen Quartieren sollte dies die Leitlinie sein.
3. Work from Anywhere:
Das Büro ist nicht mehr der Arbeitsort schlechthin, sondern ein Angebot von vielen. Büros werden deshalb nicht verschwinden, aber sich wandeln. Statt der Zahl der Quadratmeter zählen künftig „Office as a Service“ – und die Frage, wie gut ein Büro zu Kollaboration und Kreativarbeit einlädt.
4. Permanent Beta:
Ausgehend von der Software-Industrie setzt sich der Ansatz durch, dass ein Produkt nie ganz ausgereift ist. Eine Innovation oder ein Produkt wird kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert – idealerweise unter Mitwirkung der Nutzer:innen.
5. Extended Realities:
Die Grenzen zwischen physischer und virtueller Welt werden verschwimmen. Das wirkt sich auch auf die Wissensarbeit aus. Die Anforderungen an die Vernetzung von Immobilien steigen. Gleichzeitig eröffnen sich mit virtuellen Planungstools für die Immobilienbranche neue Möglichkeiten.
6. Next City Societies:
An die Stelle herkömmlicher Planung und Projektierung tritt die Idee des Placemakings. Immobilien- und Quartiersentwicklung sowie die Entwicklung des öffentlichen Raums werden zusammengedacht. Eine Immobilie wird immer mehr im Kontext ihres direkten Umfelds konzipiert oder auch repositioniert.
Wie sich diese Überlegungen schon jetzt anwenden lassen, wollen wir mit der Repositionierung der „Ten Towers“ in München zeigen. Das ehemals von einem Telekommunikationsanbieter als Single-Tenant genutzte Objekt mit mehr als 60.000 m² Bürofläche wird neu konzipiert. Natürlich lässt sich nicht alles sofort eins zu eins umsetzen – aber vieles schon im Voraus mitdenken und planen. Oder um den Bogen zurück zu Helmut Schmidt zu schlagen: Wer keine Visionen hat, muss zwar nicht zum Arzt, sollte aber eine:n gute:n Asset-Manager: in zu Rate ziehen.
Weitere frische Impulse aus dem „Future Lab“ haben wir in einem Ergebnisreport auf dem Research-Blog Wealthcap Expertise zusammengestellt: https://expertise.wealthcap.com/artikel/future-lab-ergebnisreport/