Wir leben in einer Zeit multipler Krisen. Neben all dem direkt damit verbundenen Leid hat dies auch zahlreiche indirekte Auswirkungen wie die Destabilisierung jahrzehntelang etablierter globaler Kollaborationen und Lieferketten. Als Garant für das moderne Leben ist es nun an uns, den globalen Handel und die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung zu schützen und im besten Fall weiter zu stärken. Denn kommt es zu Störungen in diesem gewachsenen Win-Win-System wird schnell deutlich, dass die Verfügbarkeit etwa von modernen Therapien, neuester Elektronik oder Atemmasken keine Selbstverständlichkeit ist. Wie kann man die Resilienz von Lieferketten- und Kollaborationssystemen stärken?
Auch wenn es auf diese Fragestellung keine einfachen Antworten gibt, sind zwei Punkte leicht zu identifizieren und von größter Bedeutung: Zum einen müssen der globale Handel und die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung wieder verstärkt als hohes Gut und nicht als Bedrohung wahrgenommen werden. Im Rahmen von selbstverständlich zu tätigenden Risikoabwägungen gilt es, unsere Bande zu verlässlichen Partnern zu stärken und nicht aus Angst vor Komplexität und Abhängigkeit zu kappen. Zum anderen ist es unbedingt sinnvoll, wenn strategische Fähigkeiten wie die Beherrschung von Technologien in Forschung und Herstellung – zum Beispiel im Bereich der Impfstoffe und der Onkologie – auf mehrere Schultern verteilt sind: natürlich bei Wahrung des Rechts am geistigen Eigentum. Beides erfordert eine häufig unterschätzte Ressource: Vertrauen.
Wir als Daiichi Sankyo schenken unser Vertrauen (weiter) dem Gesundheitsstandort Deutschland und glauben fest daran, dass hier im Herzen von Europa mit den richtigen Rahmenbedingungen auch in Zukunft Innovationen der Spitzenklasse entstehen können. Daher investieren wir in den kommenden fünf Jahren rund eine Milliarde Euro in unseren Produktions- und Entwicklungsstandort im bayerischen Pfaffenhofen, um diesen in ein internationales Innovationszentrum zu verwandeln: für die Entwicklung und Herstellung modernster Medikamente. Bis 2030 entstehen 350 neue Arbeitsplätze, darunter zahlreiche Stellen für internationale Experten, Entwickler und weitere spezialisierte Fachkräfte für Steril- und Biotechnologie.
So werden wir einerseits einen Beitrag zur verlässlichen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit onkologischen sowie kardiovaskulären Erkrankungen weltweit gewährleisten und andererseits eine strategisch wichtige Technologie – die Herstellung so genannter Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) — in Europa weiter etablieren. Für uns ist dies ein Bekenntnis zum Standort Deutschland, zu unserem Engagement in Europa. In der Hoffnung, dass wir gemeinsam die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Krebs weiter verbessern können. Dass die Innovationen dort ankommen, wo sie gebraucht werden.

Artikel aus dem Handelsblatt Journal How to future Health vom 05.11.2024