KI-optimierter Stromhandel – Industrielle Prozesswärme intelligent elektrifiziert

Rund zwei Drittel des industriellen Energieverbrauchs entfallen auf Prozesswärme, in der Chemie-, Papier- und Lebensmittelproduktion meist in Form von Dampf, der durch die Verbrennung von Erdgas erzeugt wird. Getrieben durch gestiegene Gas- und CO₂-Preise haben sich die Erzeugungskosten seit 2020 mehr als verdoppelt.

Alternative Energieträger wie Wasserstoff oder Biomasse sind nur begrenzt verfügbar und teuer. Elektrische Lösungen galten lange als zu kostspielig, jedoch sinken in Phasen hoher PV- und Wind-Erzeugung die Preise auf nahezu null. Somit eröffnet die Energiewende neue Chancen für eine wirtschaftliche und klimafreundliche Prozesswärmeerzeugung.

Celsio zeigt, wie sich dieses Potenzial heben lässt – mit einem Ansatz, der auf drei Säulen beruht: 1) Flexibilität schaffen, 2) Strommärkte verstehen, 3) KI-gestützt handeln

1. Flexibilität schaffen – das hybride System

Viele Industrieprozesse lassen sich nur schwer flexibel steuern. Doch die Energiezufuhr kann angepasst werden, ohne den Prozess zu beeinträchtigen. Besonders bei dampfbasierten Systemen spielt es keine Rolle, ob der Dampf aus Strom oder Gas erzeugt wird. Durch die Ergänzung bestehender Infrastruktur um eine Power-to-Heat Anlage entsteht die Möglichkeit, flexibel zwischen beiden Energieträgern zu wechseln. Bei stark schwankenden Lastprofilen kann zudem ein thermischer Speicher sinnvoll sein.

2. Strommärkte verstehen – Baseload war gestern

Traditionell sichern Unternehmen ihre Energiepreise über langfristige Beschaffung (Baseload-Futures) ab. Doch die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien verändert den Markt grundlegend. Strompreise bilden sich fortlaufend aus Angebot und Nachfrage – sie schwanken über den Tag hinweg teils erheblich. Spotmärkte (Day-ahead & Intraday) ermöglichen es, bis kurz vor Verbrauch auf diese Dynamik zu reagieren. Über Regelleistungsmärkte kann außerdem ein aktiver Beitrag zur Stabilisierung des Netzes geleistet werden. Wer Flexibilität geschaffen hat und seine Energie dynamisch einkauft, kann von diesen Preisschwankungen profitieren.

3. KI-gestützt handeln – Celsio optimiert in Echtzeit

Im hybriden System gilt es fortlaufend zu entscheiden, ob Dampf aus Gas oder Strom günstiger ist. Unsere KI-basierte cross-market Optimierung analysiert dazu kontinuierlich Marktdaten, bewertet Preis- und Erlöspotenziale und leitet die optimale Handels- und Einsatzstrategie ab. Diese wird automatisiert umgesetzt: Der elektrische Heizer reagiert auf Markt- und Netzsignale, während der gasbasierte Heizer ausgleicht. So entsteht ein intelligentes Zusammenspiel von Markt, Technologie und Prozess – wirtschaftlich effizient und ökologisch wirksam.

Das Ergebnis: deutliche Einsparungen bei Kosten und CO₂-Emissionen, ohne Produktionsrisiko.

Fazit

Die Dekarbonisierung industrieller Prozesswärme ist eine zentrale Herausforderung – und zugleich eine große Chance. Hybride, digital gesteuerte Systeme von Celsio zeigen, dass Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz Hand in Hand gehen können.

Im Rahmen des Handelsblatt Events „Dekarbonisierung der Industrie“ diskutieren Expertinnen und Experten, wie solche Lösungen den Wandel beschleunigen können. Celsio bringt hier Praxiserfahrung aus industriellen Anwendungen ein und zeigt, wie flexible Systeme bereits heute eine wirtschaftliche Elektrifizierung ermöglichen.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Prozesswärme künftig klimaneutral und wirtschaftlich erzeugt werden kann, sprechen Sie uns gerne an.