Sebastian Betz, Geschäftsführer LIP Invest über Kaufpreisfindung in volatilen Zeiten und über steigendes Marktmietniveau bei Logistikimmobilien
Kaufpreisfindung in volatilen Zeiten
Bei der aktuellen Dynamik am Kapitalmarkt ist es schwierig, den richtigen Kaufpreis zu finden. Die Vorstellungen von Verkäufer- und Käuferseite weichen mitunter stark voneinander ab. Hinzu kommen die Interessen von Mieter, Generalunternehmer und finanzierender Bank. Die volatile Zinsentwicklung – teilweise gab es Zinssprünge von 0,5 Prozent in nur wenigen Tagen – erschwert die Kalkulation und Planbarkeit von Kaufpreisen. Daher sind während solcher Marktphasen Dealsicherheit und Kreativität mehr denn je gefragt. Die Nachfrage nach Logistikimmobilien ist weiterhin hoch, das Angebot dagegen gering. Um weiterhin Ankäufe, insbesondere von Neubauprojekten, realisieren zu können, müssen alle Parteien an einen Tisch und die unterschiedlichen Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Steigendes Marktmietniveau bei Logistikimmobilien
Die Mieten von Logistikimmobilien setzen sich im Wesentlichen aus Grundstücks- und Baukosten zusammen. Beide Parameter sind in den letzten Jahren gestiegen. Jüngst kam zusätzlich die Inflation als weiterer treibender Faktor hinzu. Nach vielen Jahren auf relativ niedrigem Niveau unter 2% erreicht die Inflation aktuell mit rund 10% einen Höchststand. Umso mehr rücken die Indexierungsvereinbarungen bei Mietvertragsabschlüssen in den Fokus. Mietverträge bei Logistikimmobilien sind in der Regel an den Verbraucherpreisindex gekoppelt. Die vereinbarten Indexierungsklauseln werden wirksam, wodurch sich die Mieten von Bestandsobjekten erhöhen. Hinzu kommt die anhaltend hohe Nachfrage nach Logistikimmobilien von Nutzerseite. Diese wirkt sich ebenfalls mietpreissteigernd aus, da sie auf eine eingeschränkte Flächenverfügbarkeit trifft.