Gemeinsam den Energiemarkt gestalten

Gundolf Schweppe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Uniper Energy Sales GmbH

Neue Energiequellen. Neue Marktchancen. Neue Forderungen. Der Energiemarkt konfrontiert seine Akteure mit vielen Fragen: Wie kann die Energiewende erfolgreich gestaltet werden? Wie können vor allem kommunale Versorger von Trends profitieren und ihre Daseinsberechtigung sichern?

Zentral bei der Beantwortung sind die Felder Dekarbonisierung und Digitalisierung. Sie bilden zusammen mit dem Primat der Versorgungssicherheit die Basis für einen erfolgreichen Wandel der Energieversorgung.

Das Ziel: CO2-neutrale Zukunft
Unbestritten ist der Klimawandel eine der größten globalen Herausforderungen. Und er ist vor allem eins: in vollem Gange. Grüner Strom und eine CO2-neutrale Versorgung sind in Zukunft Pflicht. Dies zeigt das ambitionierte Ziel der Politik: 80 bis 95 Prozent weniger Treibhausgasemissionen bis 2050. Daneben ist der gesellschaftliche Wunsch nach einer klimafreundlichen Versorgung groß wie nie. Unternehmen und kommunale Versorger sind gefordert, mehr Verantwortung zu übernehmen. Das Ziel ist CO2-Neutralität.

Zur Zielerreichung muss nachhaltig und konsequent daran gearbeitet werden. Ebenso in Zeiten von Corona. Durch zum Teil stillgelegte Produktionsstätten sinkt die Stromnachfrage, weniger Flugreisen und ein reduzierter Berufsverkehr resultieren in geringeren CO2-Emissionen. Das ist gut für das Klima, keine Frage. Bei alldem darf jedoch die Klimadebatte nicht ruhen: Der Klimaschutz muss vielmehr weiter vorangetrieben werden. Das gilt es zu betonen – im Gespräch mit der Politik wie auch gegenüber Unternehmen und Verbrauchern.

Versorgungssicherheit durch neue Technologien
Bereits entschiedene Maßnahmen zur Dekarbonisierung treiben den Wandel in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft voran. Der Kohleausstieg ist beschlossen.
Die Umwandlung emissionsreicher Energieerzeugung aus Braun- und Steinkohle bereits angestoßen. Zeitgleich ist der Ausbau alternativer Energiequellen dringend erforderlich – auch weil der globale Verbrauch weiterhin ungebremst wächst. Erneuerbare Energien wie Windkraft und Photovoltaik können aufgrund witterungsbedingter Schwankungen nicht die einzige Antwort auf die Herausforderungen sein. Um Versorgungssicherheit zu garantieren, bedarf es zukunftsweisender Technologien und innovativen Denkens.

Wasserstoff: ein Energieträger der Zukunft. Die innovative Power-to-Gas-Technologie stellt mittels Elektrolyse aus erneuerbarem Strom Wasserstoff im Industriemaßstab her. Der grüne Wasserstoff für die Produktion von klimafreundlichen und synthetischen Brennstoffen ist Substitut für fossile Energieträger, er wird als Energiequelle für den Transport und die Industrie zunehmend interessant.

Der Einsatz von Erdgas als emissionsärmstem fossilem Energieträger ist für die konsequente Energiewende essenziell. Aufgrund der großen Zahl an Bezugsquellen sowie der enormen Speicherkapazität des Gasnetzes spielt es eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung sauberer, bezahlbarer und zuverlässiger Energielösungen. Die älteste erneuerbare Energie der Welt, Wasserkraft, ist als einzige regenerative Quelle in der Lage, eine stabile Stromversorgung sicherzustellen. Pumpspeicherkraftwerke gewährleisten die Speicherung und Produktion von Strom nach Bedarf.

Neben einer dezentralen Stromerzeugung gewinnen derartige Ansätze bei der Energiewende immer mehr an Relevanz.

Digitalisierung und Dienstleistung gehen Hand in Hand
Die digitale Transformation der Energiewirtschaft ist integraler Bestandteil der Energiewende. Sie verleiht dem Wandel des Marktes eine zusätzliche Dynamik, ist Hebel und Chancenbereiter zugleich. Anwendungen wie smarte Online-Vertriebskanäle gilt es zu nutzen. Eng damit verknüpft ist das weite Feld der Dienstleistungen. Individuelle Versorgungskonzepte, fundamentales Knowhow sowie wertvolle Marktinsights sind die Basis für erfolgreiches Unternehmertum und liegen allen digitalen Entwicklungen zugrunde.

Die Richtung ist klar: Um in Zukunft eine sichere und gleichzeitig klimaneutrale Energieversorgung zu gewährleisten, bedarf es smarter und weitsichtiger Lösungen. Uniper ist dabei aktiver Gestalter der Energiewende und setzt sich mit ganzer Kraft für sie ein. Ein langer Atem und ein weiterentwickeltes Portfolio in Richtung Gas, Wasserstoff und Erneuerbare Energien stehen dabei im Fokus. Gemeinsam mit Vertretern aus Industrie, Wissenschaft und Politik treiben wir das Schlüsselthema voran. Wir bleiben konzentriert dran, denn unser Ziel lautet: CO2-Neutralität bereits 2035.