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Regulierung als Schlüssel für schnelle Dekarbonisierung
Sich Ziele zu setzen, ist das eine. Sie zu erreichen, etwas vollkommen anderes. Dies gilt auch in der Klimapolitik. Maßgeblich ist nicht, dass sich Deutschland die ambitionierte, aber notwendige Vorgabe der Klimaneutralität bis 2045 gesetzt hat. Entscheidend ist, ob wir bis zu diesem Zeitpunkt, mit jedem Gesetz, jeder Verordnung, jeder Initiative alles tun, um dieses Ziel auch zu erreichen. Daran bestehen Zweifel – insbesondere mit Blick auf den Energieträger Wasserstoff.
Nicht nur grün, sondern auch blau
Um Wasserstoff gibt es derzeit einen Hype. Je nach Herstellung ist er eine nachhaltige Option zu fossilen Energieträgern und damit ein großer Hebel zur Erreichung der CO2-Ziele – in Industrie und Wärmemarkt sowie dem Mobilitätssektor. Zur Verdeutlichung: Die Musik spielt bislang bei den Molekülen. Hierauf entfallen rund 80 Prozent unseres Energieverbrauchs, nur rund 20 Prozent auf Strom. Soll also schnell CO2 eingespart werden, müssen wir vor allem bei den Molekülen eine klimaneutrale Alternative finden. Wasserstoff kann diese Alternative sein. Damit der Switch gelingt, werden wir nicht nur die eigene Produktion ausbauen, sondern auch grünen Wasserstoff importieren und blauem Wasserstoff eine Chance geben müssen.
Bestehende Gasnetze nutzen
Im Gegensatz zur Produktion, liegt die Lösung für den Transport auf der Hand. Deutschland und Europa verfügen mit ihrem leistungsstarken Gasnetz über einzigartige Voraussetzungen. Schon heute ist es ohne weiteres möglich, dem Erdgas Wasserstoff beizumischen. Es ist eine realistische Annahme, dass bis zu 90 Prozent der deutschen Gasfernleitungen für einen reinen H2-Transport umgerüstet werden könnten. Das macht auch Sinn, denn die Erdgaskunden von heute sind die Wasserstoffkunden von morgen.
Dabei sollten wir auf Transportseite jedoch nicht denselben Fehler machen, wie beim Strom, wo die Netzkapazität der Energiewende hinterherhängt. Diesem Gedanken folgend haben die Fernleitungsnetzbetreiber auf Basis einer Marktabfrage mit dem „H2-Startnetz 2030“ einen konkreten Vorschlag für ein überregionales Wasserstoffnetz präsentiert. Dass die BNetzA diesen aufgrund des aktuellen Regulierungsrahmens abgelehnt hat, verwundert nicht. Sie ist an ihn gebunden. Das ändert aber nichts an der Sinnhaftigkeit des Projekts.
Anreize schaffen, Tempo erhöhen
Deutschland droht die Klimaziele zu verfehlen und ins Hintertreffen zu geraten. Dies gilt insbesondere auch mit Blick auf unsere Nachbarn, zum Beispiel die Niederlande, die mit Nachdruck eine Wasserstoffwirtschaft auf Basis des Erdgasnetzes aufbauen. Die nächste Bundesregierung sollte durch eine kluge Rahmensetzung einen drohenden Flickenteppich aus kleinen Einzelprojekten vermeiden und den Wasserstofftransport im bewährten Rahmen für Gasnetze zu regeln. Dies würde die notwendige Rechts- und Investitionssicherheit schaffen und den Markthochlauf deutlich beschleunigen. Infrastruktur, Kompetenz und Potenzial sind vorhanden. Darauf sollten wir aufbauen und Deutschland mit vereinten Kräften zum Wasserstoff-Technologieführer machen.
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