Gas als Klimaschutzgewinner

Deutschland steht vor einem Modernisierungsjahrzehnt in dem viele Weichen für die Zukunft gestellt werden. Das betrifft vor allem die Gaswirtschaft. Die ambitionierten Klimaziele machen es notwendig, dass der Wechsel von Erdgas zu Wasserstoff schrittweise eingeleitet werden muss. Nur so kann Deutschland in Zukunft noch Industrieland bleiben. Dabei ist mir wichtig, diese Transformation marktwirtschaftlich zu gestalten. Als Union setzen wir auf Innovationen und Anreize sowie beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Ausbau der Energieinfrastruktur.

Klar ist aber auch: Mittelfristig brauchen wir Erdgas, um etwa die Versorgungssicherheit im Energiemarkt aber auch die Wärmeversorgung im Gebäudesektor weiter zu gewährleisten. Nach dem Ausstieg aus der Kohle und der Kernenergie wird Gas der einzige effektive Energieträger sein, der Grundlast garantiert und flexibel bei Dunkelflauten einspringen kann. Hierzu braucht Deutschland schnell neue Gaskraftwerke, die für die Zukunft wasserstoffready sind. Über den Strommarkt allein werden sich diese Kraftwerke wahrscheinlich nicht finanzieren können. Die Politik muss sich nach der Bundestagswahl dieses Themas annehmen.

Mit den verabschiedeten Energiepaketen in dieser Legislatur haben wir wichtige Weichen gestellt. Wir geben den Wasserstoff-Technologien als Schlüsselelement der Energiewende einen kräftigen Anschub. Hierzu schaffen wir eine Einstiegsregulierung für den schrittweisen Ausbau der Wasserstoffnetze sowie Regelungen für den schnellen Markthochlauf von grünem Wasserstoff, u. a. durch die Ausgestaltung der gesetzlichen Vollbefreiung für mit grünem Strom erzeugten Wasserstoff.

Die Energiewende bleibt eine Daueraufgabe. Sie kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Bezahlbarkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit unserer Energieversorgung auch zukünftig sichergestellt sind.