Durch Automatisierung erfolgreich im Breitbandausbau

In Zeiten von Homeoffice, Homeschooling und Telemedizin wird immer deutlicher, wie wichtig eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur in Deutschland ist. Mit dem Bundesförderprogramm Breitband versucht die Bundesregierung seit einigen Jahren diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen. Seit mehr als drei Jahren widmet sich auch die Schweriner WEMAG AG gemeinsam mit ihrer Tochter, der WEMACOM Telekommunikation GmbH, dem geförderten Breitbandausbau.

Mit mindestens 100 Mbit/s in die Zukunft
Vor allem im ländlichen Raum ist die Zahl der unterversorgten Haushalte hoch. Als unterversorgt und förderfähig gelten diejenigen, die aktuell mit weniger als 30 Mbit/s im Internet surfen können. „In vielen Gegenden sind selbst 30 Mbit/s noch eine Traumvorstellung“, weiß Michael Hillmann. Die Lösung dieses Problem ist ein Medium, dass nahezu unbegrenzte Datenübertragungsgeschwindigkeiten ermöglicht: die Glasfaser. Bis 2025 will die Bundesregierung mit Hilfe der Glasfaser ein Gigabitnetz in ganz Deutschland errichten. Rund 680 Millionen Euro Bundesfördermittel fließen damit in die Arbeit der WEMACOM: Sie erstellt in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Nordwestmecklenburg und in Teilen des Landkreises Prignitz ein Open Access Glasfasernetz, über welches Anbieter wie die WEMAG anschließend ihre Glasfaser-Produkte vertreiben können. Mindestens 100 Mbit/s im Down- und Upload werden damit für die angeschlossenen Haushalte zur langersehnten Realität. Gerade Geschäftskunden, aber auch einige Privatkunden, haben besonders hohe Ansprüche an die Übertragungsgeschwindigkeiten ihres Internetzugangs. Hier kommt der wohl entscheidendste Vorteil der Glasfaser zum Tragen: Mit dem modernen Lichtwellenleiter sind auch Gigabit-Anschlüsse mit 1000 Mbit/s und mehr möglich.

Digitalisierung aller Geschäftsprozesse als Chance
Rund 5.500 Kunden nutzen bereits das multimediale Glasfasernetz der WEMAG – noch viele weitere werden folgen. Insgesamt muss die WEMAG bis Ende 2023 weit mehr als 40.000 Kunden ans Netz der Zukunft anschließen. „Das ist eine logistische und vor allem prozessuale Herausforderung, die wir alleine nicht leisten könnten“, weiß Michael Hillmann. Tatkräftige Unterstützung hat der Energieversorger deshalb im Consulting-Bereich der WEMACOM Business Unit AAX gefunden. Dieser Bereich berät Kunden aus dem Telekommunikationssektor bei der Digitalisierung ihrer Geschäfts- und Dienstleistungsprozesse – so auch die WEMAG AG.

Beim Schweriner Energieversorger läuft nun von der Erfassung des eingegangenen Glasfaser-Hausanschluss- und Dienstevertrags bis hin zur Freischaltung und zum Störungsmanagement alles automatisiert über ein maßgeschneidertes Betriebsunterstützungssystem (OSS/BSS). „Der Kunde wird erfasst, seine Daten werden an die Bauausführung übertragen, diese gibt Rückmeldung sobald der Glasfaser-Hausanschluss fertiggestellt ist und schon erhält der Kunde automatisch eine Information per Post, wann er angeschaltet wird“, erklärt Michael Hillmann die automatisierte Anschaltung. Das spart Ressourcen, Zeit und damit vor allem Kosten.

Da die Tochter der WEMAG, die WEMACOM Telekommunikation GmbH, im Rahmen des geförderten Breitbandausbaus ein Open Access Netz erstellt, mussten besondere Anforderungen an das OSS/BSS berücksichtigt werden. „Uns war bei der Implementierung des Systems wichtig, zwischen dem Netzmandanten und dem Vertriebsmandanten klar zu unterschieden. Diese werden in der Compax-AAX-Infrastruktur getrennt und kommunizieren über marktübliche Standards, wie S/PRI miteinander“, erklärt Volker Buck, Geschäftsführer der WEMACOM Telekommunikation GmbH. So kann ein reibungsloser Zugriff anderer Anbieter auf die automatisierten Anschalt-Prozesse gewährleistet werden.

Zusammenarbeit im Konsortium
Die dafür notwendige Software liefert die COMPAX SOFTWARE DEVELOPMENT GMBH aus Österreich. Sie hat die technische Basis des Betriebsunterstützungssystems AAX entwickelt und gemeinsam mit der WEMACOM Business Unit AAX auf die Bedürfnisse der WEMAG und WEMACOM angepasst. Für die Einführung dieses Systems wird außerdem auf die Erfahrung der Cloudlösung der MobileOne GmbH zurückgegriffen – sie stellt eine flexible und stabile OSS/BSS-Plattform für die AAX zur Verfügung. „Mit diesem Zusammenspiel ist es uns nicht nur möglich, mehrere tausend Kunden automatisiert anzuschalten, sondern auch alle Kunden-Prozesse bis hin zum Billing und zur Nebenbuch-Führung unkompliziert zu verwalten – und das auch bei den extrem großen Datenmengen“, so Michael Hillmann. Gleichzeitig ermöglicht die AAX einen 360-Grad-Blick auf den Kunden sowie ein übersichtliches Ticket Management und damit eine möglichst schnelle Fehlerbehebung im Störungsfall.

Ihre Ansprechpartner:

WEMACOM Business Unit AAX
Arne Dobbertin
arne.dobbertin@wemacom.de

Compax Software Development GMBHw
Michael Gerken
michael.gerken@compax.at

Mobile One GmbH
Norbert Schüppler
norbert.schueppler@mobileone.eu