Eine aktuelle Trend Micro-Studie1 zeigt die wachsende Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI) für die Cyberabwehr deutscher Unternehmen. Gleichzeitig wächst die Sorge um potenzielle Risiken der Technologie.
Der Umfrage zufolge nutzen bereits 74 Prozent der deutschen Unternehmen KI-basierte Tools in ihrer Cybersicherheitsstrategie, während weltweit sogar 81 Prozent auf KI setzen. Weitere 22 Prozent der Unternehmen hierzulande befinden sich aktiv in der Prüfphase für die Implementierung solcher Technologien. Fast alle befragten IT- und Security-Entscheider (96 Prozent in Deutschland) zeigen sich aufgeschlossen gegenüber dem Einsatz von KI. Besonders für zentrale Sicherheitsprozesse wie das automatisierte Auffinden von Assets, Risikopriorisierung und Anomalieerkennung greifen 48 Prozent der deutschen Unternehmen bereits auf künstliche Intelligenz zurück.
Potenzial und Herausforderungen von KI
Die Erwartungen sind hoch: 42 Prozent der befragten Unternehmen betrachten KI und Automatisierung als höchste Priorität zur Verbesserung ihrer Cybersicherheit. In der Tat birgt KI ein enormes Potenzial für die Stärkung der Cyberabwehr, von der schnelleren Erkennung von Anomalien bis zur Automatisierung zeitaufwändiger Aufgaben
Doch mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Lösungen wächst auch die Sorge um Risiken: Ganze 93 Prozent der deutschen Unternehmen befürchten, dass die Technologie in den nächsten drei bis fünf Jahren ihr Cyberrisiko-Niveau negativ beeinflussen könnte. Die Hälfte der Befragten erwartet eine Zunahme der Komplexität und des Umfangs von KI-gesteuerten Angriffen, was eine Überarbeitung der bestehenden Cybersicherheitsstrategien notwendig machen könnte.
Wo liegen die größten Bedenken?
Zu den größten Befürchtungen deutscher Unternehmen beim Einsatz von KI zählen:
- Das Risiko der Offenlegung sensibler Daten (39 Prozent)
- Die Möglichkeit, dass geschützte Daten von nicht vertrauenswürdigen Modellen ausgenutzt werden (35 Prozent)
- Herausforderungen bei der Überwachung durch die Zunahme neuer Endpunkte und APIs (33 Prozent)
- Die Entstehung von Blind Spots durch die Verbreitung von Schatten-IT (32 Prozent)
- Ungewissheit darüber, wie Daten von KI-Systemen verarbeitet und gespeichert werden (28 Prozent)
- Erhöhter Compliance-Druck (22 Prozent)
Mit der zunehmenden Integration von KI in die IT-Umgebungen von Unternehmen ist es deshalb für IT- und Security-Verantwortliche von essentieller Bedeutung, die dynamische Risikolandschaft proaktiv zu bewerten und jede Phase der KI-Einführung durch strenge Sicherheitsmaßnahmen abzusichern.
Fazit
Die Studie von Trend Micro zeigt, dass KI schon jetzt eine zentrale Rolle in der Cybersicherheit deutscher Unternehmen spielt. Trotz der erheblichen Chancen, die KI bietet, sind die Risiken nicht zu unterschätzen. Deshalb ist entscheidend, dass Unternehmen proaktiv handeln und ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich an neue technologische Begebenheiten und die sich verändernde Bedrohungslandschaft anpassen.
(1) Trend Micro beauftragte Sapio Research mit der Befragung von 2250 Personen, darunter 100 in Deutschland, die für IT und/oder Cybersicherheit verantwortlich sind – über verschiedene Branchen, Unternehmensgrößen und 21 Länder in Europa, Nordamerika und APAC hinweg. Befragung im Februar 2025.