Der deutsche Hypothekenmarkt steht kurz vor großen Veränderungen

Die Bedürfnisse der Verbraucher ändern sich, die Gesetze und Vorschriften entwickeln sich weiter und innovative Akteure mit neuen Finanzierungsmodellen stehen kurz vor dem Markteintritt. Oder sie sind, wie die Lloyds Bank, bereits auf dem Markt. All diese Entwicklungen haben einen verbindenden Faktor: die Technologie. Fortschrittliche Technologien kommen immer schneller auf uns zu und ermöglichen es den Marktteilnehmern, intelligent auf das sich schnell verändernde Spielfeld zu reagieren.

Der deutsche Hypothekenmarkt verfolgt die Entwicklungen aufmerksam. Mehrere Akteure sehen Chancen und machen große Fortschritte. Dabei schauen sie auch darauf, was in den Ländern um uns herum passiert ist. Eines der Länder, in denen die Entwicklung, die jetzt in Deutschland im Gange ist, schon vor einigen Jahren stattgefunden hat, sind die Niederlande.

In der Vergangenheit war der niederländische Hypothekenmarkt als traditionell zu bezeichnen.

Heute ist der Markt viel stärker zersplittert: Mehrere neue Akteure haben es geschafft, mit einem innovativen Geschäftsmodell auf dem Markt Fuß zu fassen. Ein Kreditgeber, den es vor sieben Jahren noch gar nicht gab, gehört heute zu den Marktführern und ABN AMRO kann mit der Tochtergesellschaft Florius beachtliche Erfolge erzielen.

Die wichtigste Entwicklung der letzten Jahre war jedoch das Auftauchen von Parteien, die den Prozess lediglich steuern. Sie haben es geschafft, die etablierte Ordnung aufzurütteln – und das ohne eigenen Dienstleistungsapparat oder umfangreiche IT-Infrastruktur.

Innerhalb Europas sind die Niederländer als „early adopters“ bekannt, die sowohl neue Technologien annehmen als auch offen für neue Alternativen sind. Dementsprechend sind die Niederländer weniger loyal gegenüber dem Status quo – ein natürlicher Nährboden für Umwälzungen.

Nun zeichnen sich ähnliche Entwicklungen in Deutschland ab. Bewegt sich der deutsche Hypothekenmarkt in die gleiche Richtung wie der niederländische, oder sind die Unterschiede zwischen den beiden Märkten zu groß? In der Vergangenheit waren diese Unterschiede beträchtlich: unterschiedliche Regulierungsbehörden, unterschiedliches Verbraucherverhalten und unterschiedliche Wahrnehmungen hinsichtlich der technischen Unterstützung.

Derzeit finden jedoch einige Entwicklungen statt, die all diese Unterschiede deutlich verringern und die Parallelen vergrößern. Obwohl die lokalen Regulierungsbehörden nach wie vor eine entscheidende Rolle im Finanzsystem spielen, gewinnen europäische Gesetze und Vorschriften zunehmend an Bedeutung. Man denke nur an die EBA-Leitlinien, die EFTA, die länderübergreifenden Kapital- und Meldeanforderungen und die Entwicklung einer allgemeinen Versicherung. Infolgedessen werden die Märkte immer einheitlicher.

Auch das Verbraucherverhalten nähert sich, zum Teil bedingt durch die Digitalisierung, immer mehr an. In der Summe entsteht allmählich ein einheitlicher kontinentaler europäischer Hypothekenmarkt. Die Grenzen innerhalb Europas verschwimmen – und damit auch die zwischen dem niederländischen und dem deutschen Markt. Ein wichtiger Faktor bei der rasanten Entwicklung des niederländischen Marktes wurde jedoch noch nicht erwähnt. Neue Initiativen brauchen eine Infrastruktur – es muss eine Alternative geben. Dies gilt auch für Hypothekarkredite.

Die Lebensfähigkeit neuer Initiativen hängt von der richtigen Unterstützung durch das Ökosystem ab. Die Bereitstellung einer Plattform, von BPO-Diensten oder einer Kombination davon erleichtert das Ökosystem.

Noch besser: Ein gutes Ökosystem kann selbst eine kreative Rolle bei der Schaffung neuer Modelle spielen. In den Niederlanden ist das Ökosystem inzwischen zum Initiator der Innovation geworden. Das Vorhandensein des Ökosystems war für den Fortschritt des niederländischen Marktes von entscheidender Bedeutung. Parteien innerhalb des Ökosystems haben dazu beigetragen, diese Entwicklungen in Gang zu setzen.

Stater ist eine dieser Parteien. Wir sind seit mehr als 25 Jahren auf dem niederländischen Markt tätig. In diesen Jahren hat sich Stater zum Marktführer in den Niederlanden und zum Maßstab für Hypothekendienstleistungen entwickelt. Wir begleiten den gesamten Hypothekenprozess, vom Antrag bis zur Kündigung. Dies über einen so langen Zeitraum erfolgreich zu tun, erfordert eine konsequente Strategie, die sich an den Strategien und Grundsätzen der Kunden orientiert.

Es erfordert auch langfristige Aktionäre. Aktionäre, die nicht darauf aus sind, nach ein paar Jahren mit einer schnellen Rendite auszusteigen, sondern die investieren, weil es zu ihrem Kerngeschäft passt. Stater ist eine solche Investition. Das Ziel unserer Aktionäre Infosys und ABN AMRO ist es, Stater langfristig erfolgreich zu machen, indem wir unsere Kunden erfolgreich machen.

Daraus ergibt sich eine konsequente Investitionsstrategie – strategische Entscheidungen, die auf Langfristigkeit ausgerichtet sind. Eine der strategischen Entscheidungen, die wir vor einigen Jahren getroffen haben, war der Eintritt in den deutschen Markt – um den Hypothekenprozess zu erleichtern, Marktentwicklungen zu unterstützen und vielleicht sogar mit zu initiieren. Mit unserem digitalen Servicing-Angebot wollen wir neuen Marktteilnehmern den Einstieg erleichtern und bestehenden Hypothekarkreditgebern eine neue Alternative bieten.

Die Benchmark, die wir in den Niederlanden sind, wollen wir auch in Deutschland werden. Unser Ziel ist es, dass Hypothekarkreditgeber in Deutschland erfolgreich auf das veränderte Verbraucherverhalten, auf den Wunsch nach mehr Auswahl und einem optimalen digitalen Kundenerlebnis reagieren.

Unsere Strategie basiert auf Co-Creation. Aus einer Zusammenarbeit, die alle Beteiligten befähigt, entwickeln wir mit unseren Partnern die besten Dienstleistungen. Nur gemeinsam können wir die Hypothekendienste von morgen anbieten – schon heute.

Denn wir haben bereits damit begonnen: Die Lloyds Bank hat mit der Bereitstellung von Hypothekendarlehen in Deutschland begonnen und Stater erleichtert den gesamten Prozess. Daher benötigt die Lloyds Bank keine eigene Servicing-Ausrüstung und kein eigenes IT-System, um auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Die Lloyds Bank agiert als leitende Organisation und nutzt die IT-Plattform und das Personal von Stater. Und alle Beteiligten profitieren davon: Jedes Glied in der Hypothekenkette – der Kreditgeber, der Verbraucher und der Berater – wird von uns umfassend digital unterstützt.

Und die Entwicklung geht weiter. Auf kurze, mittlere und lange Sicht. Wir investieren kontinuierlich, um unsere Dienstleistungen weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit Infosys, einem der größten IT-Dienstleister der Welt. Meine Kollegen und ich würden gerne mit Ihnen über unsere Maßnahmen, unsere Pläne und Ihre Chancen und Möglichkeiten auf dem deutschen Markt sprechen. Ich hoffe, Sie bald zu sehen!