Laut Oracle Studie laufen Unternehmen Gefahr, bei mangelndem Engagement für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung, Kunden und Mitarbeiter zu verlieren.
Als Hoffnungsträger für wirksame CSR-Initiativen sehen Entscheider Künstliche Intelligenz.
Das Unkontrollierbare kontrollieren – dieser Herausforderung sehen sich momentan viele Unternehmen gegenüber. Egal ob es die Klimakrise, internationale Konflikte oder soziale Ungerechtigkeiten sind, Unternehmen stehen in der Verantwortung, sich diesen Aufgaben zu stellen und zu ihren Lösungen beizutragen. Doch ESG- (Environment and Social Governance-) Management ist keine leichte Aufgabe. Die Nachhaltigkeitsindikatoren sind vielfältig und oft nicht Teil der traditionellen Geschäftskennzahlen. Wie also den Überblick bewahren und welche Technologien unterstützen dabei?
Dieser Frage widmet sich Oracle mit seiner Studie „No Planet B“. Über 1.000 Entscheider und Konsumenten aus Deutschland wurden befragt, um festzustellen, wie sich das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmenskontext entwickelt, welchen Herausforderungen sich Entscheider gegenübersehen und welche Rolle Technologie bei der Erreichung von ESG-Zielen spielt.
Engagement für Nachhaltigkeit wird zum Faktor für den Unternehmenserfolg
Lange wurden Nachhaltigkeits- und Geschäftsziele getrennt gesehen. Viele Unternehmen erkennen mittlerweile aber, dass beide Bereiche als einer gesehen werden müssen. Den Grund zeigt eine Zahl ganz deutlich: 65 Prozent der in der aktuellen Umfrage befragten Konsumten sind bereit, auf Produkte oder Dienstleistungen einer Marke zu verzichten, falls diese Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung nicht ernst nimmt. Auf der anderen Seite sind sie allerdings auch bereit Unternehmen zu unterstützen, die nicht nur sogenanntes „Greenwashing“ betreiben, sondern sich konkret positionieren und handeln. 83 Prozent würden dafür sogar höhere Preise in Kauf nehmen.
Wohlgemerkt trifft diese Haltung der Kunden in den Entscheidungsgremien der Unternehmen nicht auf taube Ohren. 92 Prozent der befragten Entscheider sind sich der Erwartungshaltung der Konsumenten bewusst und wollen, dass Nachhaltigkeitskennzahlen klassische Erfolgsindikatoren ergänzen. Von den Befragten planen 84 Prozent ihre Investments in Nachhaltigkeit zu erhöhen. Besondere Potenziale sehen Sie in der Logistik (45 Prozent), beim Supply Chain Management (43 Prozent), bei der Produktentwicklung (39 Prozent) und bei der Personalbeschaffung (38 Prozent). Darüber hinaus wird der Themenkomplex Nachhaltigkeit auch im Recruitment immer wichtiger, da 59 Prozent der Befragten bereit sind, eine Firma zu verlassen, die sich nicht für Nachhaltigkeit engagiert – 77 Prozent nehmen Arbeitgeber als attraktiver wahr, die dies tun.
Unternehmenslenker erkennen zunehmend auch die Chancen in der ernsthaften Auseinandersetzung mit ESG-Zielen. Im Wettbewerb können Unternehmen diese als Teil einer Differenzierungsstrategie nutzen, um sich besser zu positionieren, oder auch neues Marktpotenzial zu erschließen. 92 Prozent der befragten Entscheider sind der Meinung, dass Nachhaltigkeits- und ESG-Programme in Zukunft mehr und mehr für den Geschäftserfolg verantwortlich sein werden. Konkret sehen sie Potenziale für die Stärkung der Marke (34 Prozent), die Neukundengewinnung (34 Prozent) und produktiveres Arbeiten (31 Prozent).
Ineffizienz und Ungenauigkeit stellt Entscheider vor große Herausforderungen
In Summe bestätigt die Oracle Studie, dass sowohl das Bedürfnis der Konsumenten nach nachhaltigem Engagement als auch der Wille zur Umsetzung auf Unternehmensseite besteht. Allerdings stellt die Implementierung eines guten Nachhaltigkeitsmanagements Entscheider vor große Herausforderungen. In der Umfrage gaben 88 Prozent der Befragten aus den Unternehmen an, auf bedeutende Hindernisse zu stoßen, wenn sie das Thema Sustainability in ihrer Organisation vorantreiben wollen. Die Ergebnisse legen nahe, dass die größten Probleme im Sammeln und Auswerten von ESG-Indikatoren liegen. 24 Prozent der Entscheider haben Schwierigkeiten, die ESG-Daten intern zu tracken und zu sammeln. Die Daten von Partnern oder Dienstleistern zu erhalten ist laut 29 Prozent der Teilnehmer eine noch größere Herausforderung.
Auch bei Reportings sehen sich viele Anwender in der Zwickmühle. Oft werden die relevanten Daten nicht einheitlich strukturiert (23 Prozent) und noch händisch gesammelt (24 Prozent), was nicht nur sehr zeitintensiv, sondern auch fehlerbehaftet ist. Der Mensch als Fehlerquelle bereitet Geschäftsführer und Managern (94 Prozent) am meisten Sorgen. Vor allem Voreingenommenheit und Emotionalität (37 Prozent) verwässere laut der Befragten die Daten und erlaube keinen klaren Blick auf die Nachhaltigkeitsziele.
Dank KI zu mehr Nachhaltigkeit
Um diesem Problem zu begegnen, vertrauen immer mehr Entscheider auf intelligente Technologien, die Unternehmen beim Sammeln und Auswerten von Daten unterstützen. Von den Befragten glauben 84 Prozent, dass nur die Unternehmen langfristig erfolgreich am Markt agieren werden, welche Technologien nutzen, um ein nachhaltiges Geschäft zu entwickeln. Wie effektiv Technologie in diesem Umfeld sein kann, berichten dabei 89 Prozent der Umfrageteilnehmer. Dank technologischer Unterstützung konnten sie die Standards für Corporate Sustainability in ihren Unternehmen bereits erhöhen.
Insbesondere Künstliche Intelligenz (KI) wird künftig bei der Auswertung von Daten, bei der Erstellung von Modellen und der letztlichen Entscheidungsfindung eine tragende Rolle spielen. Die Studie zeigt, dass 87 Prozent der Befragten den Entscheidungen von KIs mehr Vertrauen schenken als einem Menschen, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Wegen Ihrer Fähigkeit, logische und unvoreingenommene Entscheidungen beim Sammeln und Auswerten von Daten (37 Prozent) zu treffen und präzisere Prognosen auf Basis von Kennzahlen und vergangenen Leistungen (31 Prozent) abzugeben, schätzen Unternehmenslenker diese Technologie.
Aufgrund der Möglichkeit, automatisiert unternehmensübergreifend Daten zu sammeln (37 Prozent), sowohl Roadmaps als auch Ziele auf Basis der Performance anzupassen (34 Prozent), Reportings zu erstellen (32 Prozent) sowie die Garantie, dass die gesammelten Daten korrekt sind (31 Prozent) wünschen sich 90 Prozent der Befragten die Unterstützung durch KI. Auch wenn viele Unternehmensentscheider die speziellen Vorteile von KI-basierten Lösungen loben, bleibt dennoch klar: Für die Befragten sind Menschen im Entscheidungsprozess weiterhin unabdingbar. Sie sind nicht nur in der Lage, sich flexibel an bestimmte Situationen anzupassen (35 Prozent) und das Feedback von Kunden, Mitarbeitenden und Verbrauchern umzusetzen (31 Prozent); sie sind vor allem besser darin, kontextbasierte Entscheidungen zu treffen (31 Prozent)
Die Studie von Oracle belegt, dass der gesamtgesellschaftliche Druck auf Unternehmen wächst. Sie stehen mehr und mehr in der Verantwortung, nachhaltig zu handeln, wenn sie ihre Kundenbasis halten und künftig ausbauen möchten. Doch um schnell und vor allem profitabel in ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu wechseln, haben Unternehmen einige Hürden zu nehmen, die sie viel Zeit und Ressourcen kosten. Intelligente Technologien, etwa KI-basierte Analyse- und Beratungsfunktionen in ERP- und SCM-Lösungen, können Entscheider dabei unterstützen, diese Herausforderungen im eigenen Unternehmen zu begegnen, eine schnelle Transformation ihrer Geschäftsmodelle zu erreichen und im Wettbewerb zu bestehen.
Über die Studie „No Planet B: How Can Businesses and Technology Help Save the World?“
Diese Umfrage wurde erstellt, um zu erforschen, wie sich Technologie auf die Bemühungen in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung auswirken wird. Sie wurde von Oracle in Zusammenarbeit mit Pamela Rucker und Savanta Research mit 11.000 Personen (Verbrauchern und Führungskräften) in 15 globalen Märkten durchgeführt.