Biomethan in Europa: Chancen und Herausforderungen der Marktintegration

Biomethan ist längst kein Nischenthema mehr – die grüne Energie wird europaweit als strategischer Baustein für die Dekarbonisierung von Strom, Wärme und Verkehr betrachtet.

Insbesondere Biomethan aus Reststoffen und Wirtschaftsdüngern stellt eine klimafreundliche Alternative zu fossilen Energieträgern dar, da es eine deutliche Treibhausgasminderung ermöglicht. Die Erzeugung erfolgt dezentral und kann regional sowie unabhängig von Saison und Wetterbedingungen stattfinden. Die Technologie zur Biomethanproduktion hat sich bereits im industriellen Maßstab bewährt und ist in der Lage, eine zuverlässige und nachhaltige Energiequelle bereitzustellen. Ein großer Vorteil ist die Kompatibilität von Biomethan mit der bestehenden Infrastruktur: Es kann ohne größere Umrüstungen direkt ins Gasnetz eingespeist werden. Dies macht es besonders interessant für Bereiche mit begrenzten Elektrifizierungsmöglichkeiten, wie etwa der Schiffsverkehr, wo Biomethan als Bio-LNG im Rahmen von EU-Verordnungen wie der FuelEU Maritime eine wichtige Rolle spielen kann. Die Integration dieses Sektors steckt zwar noch in den Anfängen, birgt jedoch langfristiges Dekarbonisierungspotenzial.

Regulatorische Anforderungen für den Biomethaneinsatz

Für Energieversorger, Logistikunternehmen und industrielle Nutzer ist Biomethan ein relevanter Bestandteil ihrer Dekarbonisierungsstrategie.

Abnehmer müssen sicherstellen, dass das gelieferte Biomethan nachhaltig zertifiziert ist, den regulatorischen Vorgaben entspricht und korrekt dokumentiert wurde – beispielsweise im Hinblick auf die Anrechenbarkeit auf die THG-Quote oder unternehmensinterne Klimabilanzen. Vielen fehlt dafür der direkte Zugang zu verlässlichen Marktinformationen oder zu standardisierten, vergleichbaren Angeboten. Zudem besteht Unsicherheit im Umgang mit Zertifikaten, Herkunftsnachweisen und bilanztechnischen Anforderungen, was den Einsatz in bestehenden Strukturen erschwert.

Auch auf der Erzeugerseite steigen die Anforderungen. Produzenten stehen vor der Herausforderung, verlässliche Mengen in gleichbleibender Qualität bereitzustellen, komplexe Zertifizierungssysteme umzusetzen und gleichzeitig wirtschaftlich zu arbeiten. Neue Anlagenprojekte müssen technische, genehmigungsrechtliche und administrative Hürden überwinden, während sich der regulatorische Rahmen kontinuierlich weiterentwickelt. Die regulatorischen Anforderungen sind hoch, und insbesondere bei der Integration in bestehende Energiesysteme fehlt es häufig an zeit- und ressourcenschonenden Lösungen. Herkunftsnachweise, Bilanzkreisprozesse, regelmäßige Auditpflichten und die Nutzung von
Nachweisdatenbanken wie der Union Database (UDB) erfordern spezialisiertes Fachwissen und belastbare, digitale Prozesse. Abnehmer wie Investoren erwarten zudem nachvollziehbare und konsistente Nachweise über Nachhaltigkeit und Klimawirkung – über nationale Grenzen hinweg und über den gesamten Lebenszyklus des Produkts.

Hürden abbauen – Potenziale aktivieren

Damit die Potenziale von Biomethan in Europa realisiert werden können, müssen Hürden reduziert und Prozesse digital unterstützt werden. Genau hier setzt die agriportance GmbH an: Mit einer browserbasierten Software zur Zertifizierung (u. a. REDcert, ISCC, SURE), Treibhausgas-Berechnungen, Massenbilanzierungen, Plausibilitätsprüfungen und auditfähiger Dokumentation unterstützt Wertschöpfungskette. agriportance Produzenten entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Hinzu kommen Dienstleistungen wie Bilanzkreismanagement, Nominierung bei Trading Hub Europe sowie die Vermittlung von Biomethan- und LCO₂-Mengen an nationale und europäische Partner. So wird regulatorische Komplexität beherrschbar – und der Markt für erneuerbare Gase in der Praxis zugänglich.

agriportance versteht sich als Brücke zwischen Regulierung und Realwirtschaft – mit dem Ziel, Biomethan und LCO₂ effizient, verlässlich und europaweit handelbar zu machen.