Lesen Sie im Interview mit Rainer Reppert, Head of Key Player Management bei Schüco, wieso er die Dekarbonisierung im Gebäudesektor für die größte Herausforderung der Branche aber gleichzeitig aber auch für eine Chance hält.
Rainer Reppert ist Head of Key Player Management bei Schüco, also der Partner von Investoren, Bau- und Entwicklungsunternehmen. Seit mehr als 28 Jahren kennt er den Markt und gilt als erfahrener Ratgeber für die Großen der Branche. Die Dekarbonisierung im Gebäudesektor hält er für die größte Herausforderung, gleichzeitig aber auch für eine Chance. „Wenn wir gemeinsam an integrierten Lösungen arbeiten, räumen wir Probleme beiseite, die uns in allen Bereichen des Bauens und Betreibens von Immobilien über Jahre gebremst haben.“
Welchen neuen Anforderungen müssen sich Immobilien-Investoren stellen?
Im Grunde muss sich die Immobilienbranche neu erfinden. Dazu hat sie die Kraft, obwohl wir gegenwärtig auch Bereinigungsprozesse wahrnehmen. Der Wandel ist die Stunde der Investoren. Denn mit der grünen Transformation sind große Chancen nicht nur für das Klima verbunden, sondern auch für die Renditeentwicklung und die nachhaltige Sicherung der Investments. Das sehen viele unserer Gesprächspartner. Dennoch ist klar, dass Alleingänge nicht helfen. Es braucht eine neue Vernetzung, eine neue Dimension von Kooperation zwischen den verschiedenen Partnern der Branche. Nur so können wir die Optionen des europäischen Green Deal wirklich auch für die Weiterentwicklung der Branche insgesamt nutzen.
Wie kann Schüco dazu beitragen?
Schüco setzt mit seinen Lösungen schon immer auf Nachhaltigkeit: Mit Aluminium beispielsweise verwenden wir ein Material, das zu 100 Prozent kreislauffähig ist und ohne Qualitätsverlust wieder verwendet werden kann. Wir bieten Innovationen für mehr Energieeffizienz und Langlebigkeit der Gebäude. Aber daran versuchen sich auch andere. Wir wollten einen Schritt weiter gehen, und haben uns nicht nur selbst ambitionierte Klimaziele gesetzt, sondern wollen gemeinsam mit unseren Partnern im Markt, mit Investoren, Architekten, Planern, Handwerkern und Gebäudebetreibern daran arbeiten, Gebäude zu dekarbonisieren – von der Planung über den Bauprozess bis hin zum Betrieb und zur Wiederverwendung der eingesetzten Materialien. Wir fühlen uns umfassender mitverantwortlich, dass Investitionen gesichert werden.
Wie gehen Sie dabei vor?
Zunächst bieten wir für jede Lebensphase des Gebäudes eine Reihe von modularen Lösungen und Services an, mit denen die Dekarbonisierung der Gebäudehülle gesteuert werden kann. Das beginnt bei den richtig aufbereiteten Daten für die ganzheitliche Planung, reicht über smarte Lösungen für die energieeffiziente Gebäudeautomation bis hin zu einem Netzwerk qualifizierter Handwerker für die Bauausführung und Partnerunternehmen für das Recycling von Produkten. Und dann haben wir unser Schüco Consulting-Team, das unsere Partner speziell berät, welche der Instrumente für sie passen und welche Dekarbonisierungsstrategie für das jeweilige Projekt den besten Effekt erzielt. Das ist einzigartig im Markt.
Gibt es auch Lösungen für die Bestandssanierung?
Die Bewertung und ggf. Sanierung von Bestandsgebäuden ist natürlich ein sehr zentrales Thema für uns, denn wenn die neue europäische Gebäuderichtlinie umgesetzt wird, wird es Pflicht werden, die Immobilie auf den angeforderten energetischen Stand zu bringen. Millionen Gebäude werden davon betroffen sein. Deshalb haben wir das Lösungsangebot von Carbon Control modular gestaltet. So können die genau richtigen Instrumente für die jeweiligen Bestandsgebäude ausgewählt und gemeinsam umgesetzt werden.
Welche Vorteile hat der Immobilien-Investor?
Nur eine klimaneutrale Immobilie ist zukünftig auch eine lohnende Immobilie für den Investor. Denn sie sichert die Investition nachhaltig, schafft gute Renditeaussichten und begründet sogar ein besseres Rating für ganze Portfolios. Nur solche Portfolios werden zukünftig noch breiten Zufluss an Finanzmitteln, nur solche auch eine relevante Wahrnehmung am Markt haben. Schüco kann dabei ganzheitlich unterstützen. Denn Dekarbonisierung braucht Kooperation und ein neues Miteinander im Markt.