Interview mit Richard Weber, Niederlassungsleiter Hamburg, Hiscox Deutschland

Next Generation Förderung

Herr Weber, Sie sind 35 Jahre alt und schon Leiter der Hiscox Niederlassung Hamburg – welche Etappen haben Sie in Ihrem beruflichen Werdegang durchlebt?
Ich bin seit dem Start meiner beruflichen Laufbahn für Hiscox tätig. Ende 2008 habe ich als Werkstudent meine Abschlussarbeit zum Thema „Haftungsrisiken von Managern und D&O-Versicherung“ in Kooperation mit Hiscox verfasst. Im darauffolgenden März bin ich als Sales Underwriter für Berufliche Risiken (Vermögensschaden-Haftpflicht, D&O) im Hamburger Büro eingestiegen. Zu meinen Aufgaben gehörte die eigenverantwortliche Betreuung von Vertriebspartnern sowie der Aufbau eines Netzwerks im Maklermarkt. Ein großer Schritt für mich kam dann im Oktober 2015, als ich die neu geschaffene Funktion des „Teamleiters Berufliche Risiken“ übernommen habe. Seit April 2019 darf ich die Niederlassung Hamburg leiten und habe dort Verantwortung für die elf Mitarbeiter sowie das Gesamtergebnis der Niederlassung.

Wie haben Sie letztendlich den Karrieresprung zum Niederlassungsleiter geschafft?
Am meisten profitiert für meinen beruflichen Werdegang habe ich von den Gelegenheiten zu fortlaufenden fachlichen Weiterbildungen wie auch – nicht minder wichtig – zu interdisziplinärem Austausch über meine Aufgabenbereiche hinaus. Dank diesem Blick über den Tellerrand habe ich viel über die Gesamtentwicklung des Unternehmens und die strategische Ausrichtung in einem umkämpften Markt gelernt. Dies hat mir bei der erfolgreichen Bewerbung zum Niederlassungsleiter sehr geholfen. Dafür habe ich eigens ein ausführliches Motivationsschreiben verfasst, was für intern ausgeschriebene Anzeigen eher unüblich ist.

Was ist Ihr Tipp für die Next Generation, um schon in jungen Jahren die Karriereleiter aufzusteigen?
Nicht nur in der Versicherungsbranche gilt: Networking, networking, networking! Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ein gut gepflegtes und breites Netzwerk innerhalb des Unternehmens wie in der Branche die eigene Entwicklung enorm voranbringt. Dabei können Mentoren dank ihres Erfahrungsschatzes wichtiges Wissen weitergeben. Auch regelmäßige Selbstreflexion – Wie wirke ich auf andere? Was kann ich besser machen? – hilft bei der persönlichen Entwicklung. Bei alldem sollte man sich selbst nicht ernst nehmen und sicherstellen, dass man Freude an der Arbeit hat. Trotz Fokus auf das berufliche Fortkommen darf die nötige Lockerheit nicht fehlen. Nur wenn man sich nicht auf einen „starren“ Karriereplan festlegt, kann man aus Fehlern lernen und Rückschläge für die Selbstentwicklung nutzen.

Wie kann man die Next Generation in der Versicherungsbranche Ihrer Meinung nach am besten fördern?
Auch in unserer Branche muss für junge Arbeitnehmer die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung vorhanden sein. Nur durch interessante, spannende und vor allem abwechslungsreiche Aufgaben kann der Spaß bei der Arbeit und die Förderung vielseitiger Expertise sichergestellt werden. Von Anfang an ist es zudem wichtig, auch jüngere Mitarbeiter eigenverantwortlich arbeiten zu lassen und nicht alle Arbeitsvorgänge starr vorzugeben. So wird sichergestellt, dass ein Unternehmen flexible Lösungen für die, sich ständig verändernden Herausforderungen in unserer Branche finden kann.
Firmen sollten dabei ihre Mitarbeiter immer fordern und innerhalb eines gewissen Rahmens zum regelmäßigen Verlassen der „Comfort-Zone“ zwingen. Auch Berufseinsteiger können bereits ambitionierte Zielvorgaben erfüllen, eigene Projekte übernehmen oder Vorträge vor externem Publikum halten, solange sie bei Kollegen und Vorgesetzten offene Ohren für mögliche Probleme vorfinden.

Was muss man als Versicherungsunternehmen beim Employer Branding für die Next Generation beachten bzw. was ist Ihrer Meinung nach der Next Generation bei der Auswahl des Arbeitgebers wichtig?
Für mich als Arbeitnehmer ist es wichtig zu wissen, für was mein Unternehmen steht und welche langfristigen Visionen zusammen erreicht werden sollen. Damit ist gewährleistet, dass nicht nur die Geschäftsleitung, sondern jeder Mitarbeiter diese Ziele verinnerlicht und die eigene Rolle innerhalb der Firma kennt. Durch klare Werte kann man sich von den Mitbewerbern im Markt differenzieren und positiv abheben und dadurch geeignete neue Mitarbeiter für sich gewinnen.

Was hat Sie von Hiscox überzeugt, sodass Sie sich damals wie heute für das Unternehmen entschieden haben?
Am wichtigsten war und ist für mich, dass es bei Hiscox einen klaren Plan für die kurz- und langfristige Unternehmensentwicklung hinsichtlich Produkten und Zielgruppen gibt. Wir bieten Spezialversicherungen für Nischenmärkte an, dank derer die von uns versicherten Unternehmen Sicherheit für die weitere positive Entwicklung gewinnen. Ein weiterer Punkt ist die bei Hiscox weiterhin vorhandene Start-Up-Mentalität mit offener Kultur und hoher Eigenverantwortlichkeit. Der Kollegenzusammenhalt ist sehr gut, die Mitarbeiter ziehen an einem Strang und man unterstützt sich gerne gegenseitig über seinen eigenen Tätigkeitsbereich hinaus bei den täglichen Herausforderungen.

Wieso lohnt sich eine Teilnahme an der Haftpflicht Tagung 2020 für die Next Generation?

Ich persönlich freue mich auf die Haftpflicht Tagung 2020, da sie für alle Teilnehmer eine sehr gute Gelegenheit für den Aufbau und die Pflege eines Netzwerks innerhalb der Versicherungswirtschaft darstellt. Sie bietet eine Plattform für den Erfahrungsaustausch mit Gleichaltrigen in ähnlichen Karrieresituationen und darüber hinaus eine exzellente Möglichkeit für das Kennenlernen zusätzlicher fachlicher Weiterbildungen.

Wir freuen uns auch sehr darauf, dass sich die Next Generation mit den erfahrenen Marktteilnehmern austauschen kann und das zu einem tollen Sonderpreis.
Vielen Dank Herr Weber für das Interview.