Das Management von Cyber-Sicherheitsvorfällen in den ersten 48 bis 72 Stunden ist von entscheidender Bedeutung. Es erfordert einen klaren, gut durchdachten und forensisch fundierten Reaktionsplan, der schnell und effektiv umgesetzt werden wird. Diese Anfangsphase ist entscheidend, um den Schaden zu begrenzen, die Ursache des Vorfalls schnell zu identifizieren und eine Wiederholung zu verhindern.
Ein zeitnaher Zugriff auf relevante Informationen ist für eine schnelle und präzise Reaktion unerlässlich. Häufig basiert die Reaktion auf den unmittelbar verfügbaren Informationen vor Ort. Dabei wird der Vorfall analysiert und rekonstruiert, um eine angemessene Reaktion zu gewährleisten. Durch den Einsatz von OSINT (Open Source Intelligence) wird eine zusätzliche Quelle erschlossen: öffentlich zugängliche Informationen. OSINT kann schnell und einfach Aufschluss darüber geben, welche Informationen das Internet über ein Unternehmen preisgibt und welche einem potenziellen Angreifer zur Verfügung stehen könnten. Darüber hinaus können wertvolle Informationen über die Angreifer selbst gesammelt werden.
Das Sammeln dieser Informationen bietet wichtige Kontextinformationen zu einem Vorfall, einschließlich potenziell ausgenutzter Schwachstellen, relevanter Daten über die aktuelle Cyber-Bedrohungslage oder genutzter Taktiken, Techniken und Verfahren (TTPs) der Bedrohungsakteure. Diese gewonnenen Erkenntnisse unterstützen die Reaktion auf den Vorfall, indem sie beispielsweise die Priorisierung von Maßnahmen und die Entwicklung erster Ad-hoc-Gegenmaßnahmen ermöglichen.