Digitales Ökosystem macht Cyberrisiken versicherbar

Die FINLEX-Plattform unterstützt Kooperationsmakler und deren Kunden dabei, die Cyber-Risikosituation zu analysieren und zu verbessern. Fünf Schritte definieren den Weg, Cyber-Risiken auch künftig versicherbar zu machen.

Bereits Monate vor Ausbruch der Pandemie gab es deutliche Signale dafür, dass sich die Marktkonditionen in der Cyber-Versicherung zum Nachteil der Versicherungsnehmer verändern würden und eine Phase der Marktverhärtung beginnt. Gründe hierfür sind vor allem der deutliche Anstieg an Ransomware-Vorfällen und Supply-Chain-Angriffen, wie beispielsweise bei SolarWinds und Kaseya, sowie die Microsoft-Exchange-Schwachstelle. Gemeinsam mit den schon bislang nicht auskömmlichen Prämienhöhen, haben diese den Ausschlag für höhere Prämien und restriktivere Bedingungen gegeben.

Typische Merkmale für einen harten Markt sind, dass die Versicherer ihren Risikoappetit überdenken und die zu versichernden Risiken deutlich umfangreicher prüfen. Folge dieser Risikoprüfung kann sein, dass sich die Versicherer gänzlich gegen die Zeichnung bestimmter Risiken entscheiden.

Die jüngste Vergangenheit zeigt, dass aus Sicht der Cyberversicherer viele Unternehmen aktuell unzureichende Maßnahmen der IT-Sicherheit sowie IT-Governance vorweisen können und Mindeststandards nicht erfüllen, die Voraussetzung für eine Versicherbarkeit sind.

Wir bei FINLEX haben uns überlegt, wie wir die Kunden unserer Kooperationsmakler für die Versicherer (wieder) versicherbar machen können. Let us take you on a digital (risk assessment) journey…

  1. Die Ausgangslage: Mehr Schadenfälle mit gleichen Ursachen

Vor allem medienwirksame Schadenfälle führen zu einer erhöhten Nachfrage nach Cyberversicherungen. In Kombination mit dem gestiegenen Informationsbedarf stellt dies sowohl Makler als auch Versicherer vor immer größer werdende zeitliche Herausforderungen, denn häufig fördern erst intensive Prüfungen durch die Underwriter:innen zutage, dass notwendige Mindestvoraussetzungen fehlen.

Hier gilt es, die Effizienz im Prozess der Risikoprüfung für alle Beteiligten zu verbessern. Dies ist möglich, denn viele Schäden lassen sich auf die gleichen Schadenursachen zurückführen. Um wiederkehrenden Schadenszenarien vorzubeugen, sind daher die gesetzten Mindestanforderungen der Versicherer grundsätzlich nachvollziehbar. Die Standardisierung des Underwriting-Prozesses ist daher folgerichtig und digitale Lösungen drängen sich geradezu auf.

  1. Das digitale Risk Assessment: Der (individuelle) Weg zur Versicherbarkeit

Im ersten Schritt geht es darum, die Anforderung der Versicherer im Rahmen der Risikoprüfung zu verstehen und Schnittmengen unter den Anbietern transparent zu machen. Bei FINLEX konsolidieren wir daher die Anforderungen und digitalisieren diese anschließend in unserer Plattform. Auf dieser Basis erfolgt die Erstprüfung der Mindestvoraussetzungen automatisiert.

Anschließend bereitet die Plattform den individuellen Erfüllungsgrad der Mindestanforderungen transparent auf. Dies gewährt nicht nur Einblicke in die Risikoprüfung, sondern fördert vor allem das Verständnis für Anforderungen auf Kundenseite und macht die Auflagen nachvollziehbar. Das ist erforderlich, denn bislang sind die Ablehnungsgründe der Versicherer für die Kunden häufig noch sehr intransparent. Unser digitales Angebot fördert hier einen engeren Austausch und ein besseres gegenseitiges Verständnis zwischen Kunden und Versicherer.

  1. Das Cyber-Ökosystem

Wir bieten mehr als nur eine digitale Online-Plattform: Kooperationsmakler dokumentieren auf ihr die Cyber-Risiken ihrer Kunden ganzheitlich und geben ihnen so die Möglichkeit, diese aktiv zu managen. Die FINLEX-Plattform ist der Kern eines digitalen Cyber-Ökosystems. Dieses unterstützt auch durch Cyber-Awareness-Schulungen, die unser Partner Perseus anbietet, sowie durch weitere beratende oder versicherungsähnliche Produkte. FINLEX unterstützt so die Kunden dabei, ihre Risikosituation aktiv zu verbessern und hilft ihnen, notwendige Mindestanforderungen an einen Cyber-Versicherungsschutz zu erfüllen.

  1. Next Generation Cyber: Modularität und alternativer Risikotransfer

Auch wenn der Informationsbedarf bereits deutlich gestiegen ist, so ist die Risikobedarfsermittlung noch immer zweitrangig. Cyberversicherungsbedingungen verfolgen weiterhin einen gewissen All-Inclusive-Ansatz. Mit steigender Schadenerfahrung und dadurch verbesserter Datenlage werden Versicherer künftig modulare Versicherungsprodukte anbieten. Dadurch können Unternehmen dann gezielter die für sie individuell identifizierten Risiken versichern. Hierbei sollten Versicherer auch alternative Cyber-Risikotransfer-Lösungen in Betracht ziehen.

  1. Innovatives Produkt versichert Ausfälle bei Cloud-Providern

Zu solchen innovativen Cyber-Risikotransfer-Lösungen zählt künftig die ebenfalls ins FINLEX-Ökosystem eingebundene Cloud-Ausfallversicherung unseres Partners Parametrix. Hinter diesem Angebot steht die Erkenntnis, dass die Abhängigkeit der Unternehmen von großen Cloud-Anbietern immer weiter zunimmt, die Versicherbarkeit von Eigenschäden infolge Nichtverfügbarkeit eines Cloud Service Providers jedoch immer schwieriger wird. Hier bietet eine parametrische Cloud-Ausfallversicherung die Lösung. Stellt das Parametrix-Monitoring-System einen Ausfall des Cloud-Anbieters fest und ist die vereinbarte Wartezeit überschritten, dann erhält das versicherte Unternehmen einen vorab festgelegten Stundensatz für die Dauer des Ausfalls. Der Höchstbetrag richtet sich nach der Höhe der Versicherungssumme.

Dieses Beispiel zeigt, dass Versicherer gerade innerhalb eines Ökosystems innovative Produkte gezielter entwickeln und platzieren können, die einzelne Cyber-Risken abdecken. So kann der Kunde künftig noch bedarfsgerechter und bewusster seinen Risikotransfer auswählen.