Die Antwort lautet für mich eindeutig: Ja! Es ist nicht nur richtig, sondern fundamental wichtig. Denn erkennbar sind wir als Wirtschaft und Gesellschaft nur bedingt krisenfest, also nachhaltig, aufgestellt. Das macht uns anfällig für weitere Schocks und negative Beben.
Entschieden und konsequent Handeln
Die Auswirkungen des Klimawandels, der globale Ressourcenverbrauch und der millionenfache Verlust an Biodiversität, sind nicht verschwunden. Im Gegenteil. Mit jedem Jahr, in dem wir keine Antworten hierauf finden, werden die negativen Konsequenzen größer. Zukünftig werden Milliarden Menschen die Auswirkungen des Klimawandels spüren. In Deutschland haben wir im Sommer 2021 die möglichen Auswirkungen auf dramatische Weise bereits erfahren. Das Hochwasser gehörte zu den fünf schwersten Naturkatastrophen der letzten 50 Jahre in Europa. Das zeigt einmal mehr, dass wir jetzt handeln müssen. Für uns und um nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Deshalb gilt es, beides zu tun: Sowohl Maßnahmen zu ergreifen, die schnell wirken, als auch grundlegende Weichen für langfristiges Wachstum und Wohlstand zu stellen.
Klimaneutralität bis 2040
Die internationale Gemeinschaft hat sich in der Agenda 2030 dazu bekannt, gegen die vielfältigen Krisen zu kämpfen. Zu diesem Zweck hat die UN 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) definiert. Zu den SDGs gehören neben Maßnahmen zum Klimaschutz und der Förderung von bezahlbarer und sauberer Energie auch die Bekämpfung von Armut, Hunger, ein nachhaltiger Konsum sowie der Schutz des Lebens an Land und unter Wasser. Um diese Ziele zu erreichen, dürfen wir nicht nur auf „die Politik“ schauen und auf Lösungen warten. Auch wir als Wirtschaft stehen in der Verantwortung. Wir können wie kaum sonst jemand Impulse für eine nachhaltige Entwicklung, einen gesamthaften Transformationsprozess setzen. Daher haben wir als Deutsche Bahn Nachhaltigkeit als zentralen Purpose in unserer Konzernstrategie verankert und treiben mit der ganzheitlichen Grünen Transformation die nachhaltige Veränderung unseres Unternehmens voran. In der Nachhaltigkeitsdebatte steht aktuell der Klimaschutz durch Dekarbonisierung im Mittelpunkt. Das ist eine zentrale Säule. Auch die Deutsche Bahn hat sich der Klimaneutralität bis 2040 verpflichtet, zum Beispiel durch den Ausstieg aus dem Diesel oder der vollständigen Umstellung auf Erneuerbare Energien. Aber Themen wie Biodiversität und Kreislaufwirtschaft sind ebenso essenziell. Daher sind sie Teil der ganzheitlichen Grünen Transformation der Deutschen Bahn.
Kreislaufwirtschaft im Fokus
Denn aktuell sind mehr Arten vom Aussterben bedroht als jemals zuvor. Weltweit sterben täglich rund 130 Tier- und Pflanzenarten aus. Dadurch verändern sich unsere Ökosysteme und letztlich die Grundlage für das Leben, das wir kennen. Gleichzeitig trägt Naturschutz auch zum Klimaschutz und zur Begrenzung der Erderwärmung bei. Gleichzeitig rückt der Earth Overshoot Day fast jährlich nach vorne, der Tag, an dem die natürlichen Ressourcen eines Jahres aufgebraucht sind. 2022 war er bereits Ende Juli. Würden alle Menschen so leben wie wir in Deutschland, bräuchte es zwei weitere Erden, die die erforderlichen Rohstoffe bereitstellen. Daher ist es wichtig, dass wir eine vollständige Kreislaufwirtschaft verwirklichen.
Viele Unternehmen haben diese Herausforderungen nicht nur erkannt, sondern bereits entsprechende Strategien und Veränderungsprozesse implementiert. Fundament für eine solche umfassende nachhaltige Transformation ist ein Miteinander und kein Gegeneinander. Das gilt sowohl für die Zusammenarbeit zwischen und in den Unternehmen als auch mit Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Wir als Wirtschaft können einen entscheidenden Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels, für den Erhalt von Tier- und Pflanzenarten und für eine vollständige Kreislaufwirtschaft leisten. Lasst uns dies gemeinsam anpacken.
Das vollständige Journal können Sie sich hier kostenlos herunterladen: