Zugleich erhöhen ENTSO-E-Vorgaben und BNetzA-Anforderungen den Handlungsdruck. Die Einhaltung dieser Standards ist längst keine Frage technischer Umsetzung mehr, sondern Kernaufgabe im strategischen Risikomanagement jedes Netzbetreibers.
Stabilität unter Volllast: Operative und regulatorische Herausforderungen im Blick behalten
Im Zentrum steht eine Frage, die das Top-Management direkt betrifft: Wie sichern wir Spannungs- und Frequenzstabilität so vorausschauend, dass Ereignisse wie in Spanien in unserem Netz ausgeschlossen bleiben – trotz wachsender Volatilität und steigender Leistungsflüsse?
Regulatorische Vorgaben verlangen hierfür eine Datenbasis, die vollständig, verlässlich und in Echtzeit nutzbar ist. Doch Netzbetreiber sehen sich mit massiven Datenvolumina, heterogenen Systemlandschaften und zunehmender Komplexität durch erneuerbare Einspeiser konfrontiert. Prognosen und netzbezogene Entscheidungen werden dadurch zeitkritischer und technologisch anspruchsvoller.
Datenstrategie als Führungsaufgabe: Governance, Architektur und End-to-End-Umsetzung
Für Senior Manager geht es jetzt weniger um einzelne Technologien als um die Etablierung eines tragfähigen, regulatorisch belastbaren Gesamtsystems:
- Wie gestalten wir eine Data Governance, die ENTSO-E- und BNetzA-Vorgaben nachweisbar erfüllt?
- Wie etablieren wir einen integrierten Datenmanagement-Kreislauf – von der Erhebung über die Verarbeitung bis zu steuerungsrelevanten Insights?
- Welche End-to-End-Lösungen ermöglichen eine skalierbare, zukunftsfähige Netzsteuerung?
Nur wenn Führungsebene und Fachbereiche gemeinsam eine klare Datenstrategie, eine robuste Zielarchitektur und belastbare Qualitätsstandards implementieren, lässt sich Netzstabilität dauerhaft sicherstellen und regulatorisches Risiko minimieren.