Welche Bedeutung hat Wasserstoff in der zukünftigen europäischen Energieversorgung und welche Rolle spielt SEFE dabei?

SEFE Securing Energy for Europe (SEFE ist aus der Krise des Jahres 2022 als ein erfolgreiches, europäisches integriertes Energie-Unternehmen mit den Geschäftsbereichen Beschaffung, Handel und Vertrieb hervorgegangen. SEFE beschafft die Mengen an den globalen Energiemärkten über ihr geographisch und zeitlich diversifiziertes Portfolio, das u.a. Gas aus Norwegen enthält; darüber hinaus hat die SEFE LNG-Bezugsverträge mit Herstellern in den USA und Oman.

Brückenlösung für den Übergang: Erdgas und Infrastrukturinvestitionen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit

Kurzfristig führt bei der Energieversorgung Europas kein Weg an Erdgas vorbei. Auch mittel- und langfristig wird Erdgas bedeutend bleiben – zum Beispiel als Grundstoff für die Herstellung klimafreundlichen Wasserstoffs. SEFE hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Energieversorgung Europas während dieser Transformationsprozesse sicherzustellen.

Neben der zuverlässigen Energieversorgung für Deutschland und Europa nimmt SEFE auch eine führende Rolle in der Energiewende ein. Wasserstoff erfüllt eine Schlüsselfunktion auf dem Weg zu einer klimaneutralen Energieversorgung der Zukunft und ist daher von zentraler Bedeutung für die Strategie von SEFE. Aufbauend auf ihrem Know-how im Bereich der Gasinfrastruktur positioniert sich SEFE frühzeitig entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette und trägt dazu bei, die breite Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff zu beschleunigen.

Ziel ist es, den Import und internationale Beschaffung des wesentlichen Volumens des europäischen Bedarfs an H2 und H2-Derivaten bis 2030 aufzubauen und so die Beschleunigung der Dekarbonisierung bei Endkunden durch Lieferung relevanter Mengen sicherzustellen. Auf dem Weg zur Wasserstoffwirtschaft benötigt Deutschland jedoch ein riesiges Netz an Transportleitungen. Zentrale Grundlage dafür ist das bereits bestehende Gasnetz. Wie könnte das Wasserstoffnetz der Zukunft aussehen und wen bindet es an?

Neue Technologien brauchen neue Infrastruktur. Die Bahn brauchte zunächst ein Schienennetz, bevor sie fahren konnte, für Strom musste ein Netz aus Leitungen gebaut werden und für den Mobilfunk ein Netz aus Masten. Jetzt soll Wasserstoff schon bald in großen Mengen überall in Deutschland verfügbar sein.

Deutsche Gasleitungen sind bereit für Wasserstoff

Das deutsche Gasnetz umfasst eine Länge von mehr als einer halben Million Kilometer. Ein Leitungsnetz für den Transport von Wasserstoff neu zu errichten, würde viele Jahrzehnte dauern und hunderte Milliarden verschlingen. Das bestehende Gasnetz bietet also die Chance, die Herausforderung „Transport“ auf dem Weg zur Wasserstoffwirtschaft schnell und vergleichsweise kostengünstig zu bewältigen.

Die großen Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) haben sich zusammengeschlossen, um bis 2030 schrittweise ein mehr als 5.000 Kilometer langes, separates Wasserstoffnetz aufzubauen. Dafür greifen die Betreiber größtenteils auf bestehende Leitungen zurück und teilweise werden neue gebaut. Dieses Netz bindet Großverbraucherwie Raffinerien, die chemische Industrie sowie Stahlwerke an. Zur Anpassung von Angebot und Bedarf werden auch Untergrundspeicher für Wasserstoff geplant. Indem die Wasserstoffwirtschaft zuerst bei den großen Verbrauchern wie der Industrie Realität wird, nimmt diese Technologie einen gewaltigen ersten Schritt. Großes Interesse zeigen jedoch auch andere Abnehmer wie Stadtwerke, die damit Wärmekraftwerke betreiben möchten oder Transportunternehmen, welche an Wasserstofftankstellen Lkw betanken könnten.

Auf dem Weg zur Wasserstoffwirtschaft

Die Wasserstoffwirtschaft kommt folglich zuerst bei den großen Abnehmern – den Ankerkunden – an, und das direkt mit hohen Wasserstoffmengen. Denn hier ist die Investitionssicherheit deutlich höher und auch der Aufbau der Infrastruktur gestaltet sich einfacher, da nicht wie bei Privatverbrauchern erst komplexe Leitungsnetze umgestellt werden müssen. Gerade im Bereich Verkehr, ist Wasserstoff zudem eine wichtige Alternative zum batterieelektrischen Antrieb. Die Bundesregierung rechnet damit, dass Wasserstoff besonders für den Schwerlast-, Flug- und Schiffsverkehr wichtig wird. Am Ende könnten die großen Abnehmer der Motor dafür sein, dass Wasserstoff flächendeckend auch für Privatverbraucher zur Verfügung steht.

Die Entwicklung zu einem der wichtigsten Infrastrukturanbieter auf dem deutschen H2-Markt durch Betrieb einer signifikanten Menge der benötigten H2-Speicherkapazität bis 2030 steht bei SEFE im Fokus. So etabliert sich SEFE als End-to-End-Dienstleister bei der grünen Energiewende – von der Beschaffung über den Import bis zum Betrieb und Verkauf.