Stand 2021 waren 40 Prozent der Industrieunternehmen von Cyber-Angriffen mit Auswirkungen auf ihre Smart Factories betroffen. 73 Prozent dieser Attacken lagen weniger als zwölf Monate zurück. Das Problem: Unternehmen sind hierauf nicht ausreichend vorbereitet. So gaben über 40 Prozent an, ihre Organisation sei nicht in der Lage, auf Cyber-Attacken gegen ihre Smart Factories und Produktionsstätten angemessen zu reagieren.
Fachkräftemangel und zu viele Einfallstore
Der wachsende Fachkräftemangel ist einer der Hauptgründe für Sicherheitsschwachstellen. So sind Cyberanalysten durch die Masse potenzieller Einfallstore überlastet: Sie können die Vielzahl der vernetzten Systeme und Geräte oftmals nicht ausreichend überwachen, um Angriffe frühzeitig erkennen.
Darüber hinaus sehen sich 43 Prozent der Cybersicherheitsmanager in Deutschland und weltweit nicht in der Lage, auf Angriffe in ihren Smart Factories und Produktionsstandorten zu reagieren. Zugleich wird mit dem Ausbau der Smarten Fabriken, der weiteren Digitalisierung und etwa dem autonomen Fahren die Vernetzung weiter zunehmen.
Das vernetzte Fahrzeug als Sicherheitsrisiko
Ein gutes Beispiel hierfür ist ein „Connected Vehicle Ecosystem“: Durch die Vernetzung einzelner Systeme im Fahrzeug selbst und nach außen, nimmt auch das Risiko möglicher Angriffe zu. Es genügt bereits eine einzige „undichte Stelle“ im gesamten Ökosystem, über die sich Cyberkriminelle Zutritt verschaffen können.
Da die Vorteile der Vernetzung überwiegen muss auf Kooperation gesetzt werden. Ohnehin ist die alte Vorstellung, das eigene Rechenzentrum im Keller biete Sicherheit, hinfällig.
Sechs Schritte zur Cybersecurity-Strategie „Zero-Trust“
Um Cybersecurity zu gewährleisten, braucht es neue Konzepte für die vernetzte Welt –nach dem Grundsatz „Zero Trust“. Denn innerhalb der Systeme spielen Security-Mechanismen eine große Rolle. Cybersecurity funktioniert dabei nicht als Bestandteil einer einzelnen Organisation – Sie muss ganzheitlich und prozessübergreifend umgesetzt werden. Zur Entwicklung einer effizienten Cybersicherheitsstrategie hilft ein sechsstufiges Framework:
- Ein umfassenden Cybersecurity Assessment durchführen
- Das gesamte Unternehmen für Cybergefahren bei Smart Factories sensibilisieren
- Verantwortlichkeiten für die Risiken von Cyberangriffen definieren
- Frameworks für Cybersicherheit in Smart Factories einführen
- Auf Smart Factories zugeschnittenen Cybersicherheitspraktiken entwickeln
- Governance-Struktur und Frameworks zur Kommunikation mit der Unternehmens-IT aufbauen
Wettbewerbsvorteil durch Sicherheit
Unternehmen, die in ihren Smart Factories bereits ausgereifte Konzepte für ihre Cybersicherheit umsetzen, sind anderen klar überlegen. So können sich 72 Prozent gegen Cyberangriffe schützen und deren Auswirkungen minimieren und 74 Prozent sind in der Lage, bekannte Angriffsmuster frühzeitig zu erkennen. Dies ist nur bei 41 bzw. 46 Prozent der anderen Unternehmen der Fall.
Damit die Vorteile der steigenden Konnektivität in der Smart Factory sicher und erfolgreich genutzt werden können, sollte Cybersecurity daher von Grund auf mitgedacht und umgesetzt werden.