Der Anruf kam abends. Eine junge Kanzlei aus Oberbayern wollte wissen, wie sie jetzt starten kann – mit digitaler Kommunikation, mit KI, mit E-Rechnung. „Wir spüren, dass sich was ändern muss. Aber wir wissen nicht, wie wir anfangen sollen.“ Ein typischer Moment, sagt Martin Krämer, Mitglied der Geschäftsleitung des Außendiensts bei DATEV. Und ein ehrlicher.
Der digitale Wandel in Kanzleien und Unternehmen ist längst Realität – aber er braucht Rückenwind. Genau darum geht es beim Innovation Day in Erlangen: Mut machen, Perspektiven eröffnen und konkrete Entlastungen aufzeigen – für Steuerberatung und Mittelstand. Denn: Wer heute digital denkt, gestaltet das Morgen.
Vom Ausnahmezustand zum Aufbruch
Kanzleien stehen unter Druck: Der Fachkräftemangel ist real, der Aufwand steigt, die Erwartungen wachsen. „Viele Kanzleien sind heute schon am Limit“, so Krämer. „Sie wollen nicht noch ein weiteres Tool – sie wollen echte Entlastung.“ Und die beginnt nicht mit Software, sondern mit einem Perspektivwechsel: Digitalisierung ist kein Zukunftsprojekt – sie ist der Weg zu einem stabileren Heute.
Dabei geht es nicht um Tempo um jeden Preis. Sondern um den ersten Schritt – bewusst, gemeinsam und getragen von einem Ziel: mehr Freiraum für Beratung, für Mandanten, für Entwicklung. „Wenn wir Prozesse durchgängig digitalisieren, entsteht Raum. Für Neues. Für Relevantes.“
Digitalisierung beginnt beim Prozess – nicht beim Produkt
Ein zentraler Hebel für echte Veränderung: durchgängige Prozesse zwischen Kanzleien und Unternehmen. Die E-Rechnung ist dabei nicht nur eine regulatorische Pflicht – sie ist ein echter „Door Opener“. Denn sie zwingt zum Umdenken und ermöglicht erstmals flächendeckend digitalisierte Abläufe – vom Angebot bis zur Buchung.
Die Zahlen zeigen: Bereits im ersten Halbjahr 2025 liefen 22,5 Mio. E-Rechnungen über DATEV-Systeme – doppelt so viele wie im gesamten Vorjahr. „Die E-Rechnung ist kein Selbstzweck“, sagt Krämer. „Sie ist ein Fortschrittsmotor, weil sie den Wandel erzwingt und gleichzeitig ermöglicht.“
Dreiklang der Entlastung: Kommunikation, Cloud und KI
Was auf Kanzleien zukommt, ist nicht weniger Arbeit – es ist andere Arbeit. Routinen automatisieren, Kommunikation verschlanken, Wissen schneller nutzbar machen. Deshalb setzt DATEV nicht auf Einzelprodukte, sondern auf durchdachte Verbindungen – wie bei MyDATEV Kanzlei: Nachrichten, Aufgaben, Dokumente – alles an einem Ort. „Digitalisierung wird akzeptiert, wenn sie hilft, nicht wenn sie nur schick ist“, sagt Krämer. „Unsere Aufgabe ist es, Technik in greifbaren Nutzen zu übersetzen. Und das jeden Tag neu.“
Gleiches gilt für Künstliche Intelligenz. Ob LEXchat, der komplexe steuerrechtliche Fragen in Sekundenschnelle beantwortet, oder intelligente Hilfesysteme wie dem DATEV Kunden-Assistent – immer geht es um eines: Zeit gewinnen, Sicherheit schaffen, Menschen unterstützen.
Gemeinsam geht mehr
Das Prinzip ist klar: Niemand muss den Wandel allein gehen. DATEV versteht sich als Partner – beratend, begleitend, beständig. Nicht von außen, sondern auf Augenhöhe. Gerade kleinen und mittleren Kanzleien soll die Last genommen werden, gleichzeitig die Kompetenz gestärkt.
„Unsere Lösungen entstehen nicht im Labor“, so Krämer. „Sondern im Dialog mit den Menschen, die sie täglich nutzen.“
Was das bedeutet, zeigt sich auch in der Haltung: Digitalisierung wird bei DATEV nicht verordnet, sondern ermöglicht. Schritt für Schritt, im eigenen Tempo – aber mit Ziel vor Augen.
Jetzt ist der richtige Moment
Es geht nicht darum, die Ersten zu sein. Es geht darum, loszugehen. Kanzleien, die heute investieren, sichern sich nicht nur Effizienz – sondern Handlungsfähigkeit. Nicht nur neue Technik – sondern echte Zukunftsfähigkeit.
„Nicht wie der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt – darauf kommt es an“, sagt Martin Krämer. Und er meint damit mehr als einen klugen Satz. Er meint eine Haltung, die Veränderung möglich macht.
Die Segel sind gesetzt. Jetzt heißt es: Kurs Zukunft.