Cybersecurity: Unternehmen im Visier von KI-Agenten

Cyberangriffe verursachten im letzten Jahr in Deutschland Schäden in Höhe von rund 266,6 Milliarden Euro (Bitkom). Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei längst eine zentrale Rolle – sowohl auf Seiten der Unternehmen als auch auf Seiten der Angreifenden, die mithilfe von KI-Agenten ihr Vorgehen optimieren. Doch wie groß ist die Bedrohungslage durch KI-Agenten und wie können Unternehmen darauf reagieren?

Wie KI-Agenten Cyberangriffe begünstigen

Aktuell nutzen Angreifende große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) vor allem für Phishing und Identitätsdiebstahl. Dabei bieten diese jedoch nur minimale Vorteile, da sie weder Kreativität, Planung noch echtes Kontextverständnis ersetzen können. Ganz anders verhält es sich, wenn LLMs in Form von autonomen KI-Agenten eingesetzt werden. Diese können Systeme automatisiert analysieren, Informationen klassifizieren und wertvolle Ziele identifizieren.

KI-Agenten lassen sich flexibel anpassen, für unterschiedliche Zwecke einsetzen und schnell duplizieren. Dadurch können sie zeitgleich zahlreiche Systeme infiltrieren – Aufgaben, für die Menschen Tage oder Wochen benötigen würden, erledigen sie in Minuten oder Stunden. Mit ihrer Präzision, Vielseitigkeit und Geschwindigkeit könnten KI-Agenten in Zukunft eine immense Bedrohung darstellen, gegen die klassische Sicherheitsmodelle (noch) nicht ausreichend gewappnet sind.

Proaktives Handeln – der Schlüssel zur Cybersicherheit

Trotz ihrer Leistungsfähigkeit besitzen KI-Agenten eine entscheidende Schwachstelle: Sie erfinden keine neuartigen Angriffsmethoden, sondern reproduzieren bekannte Muster. Genau hier eröffnet sich für Unternehmen eine Chance. Durch den Einsatz KI-gestützter Sicherheitstools – etwa für verhaltensbasierte Erkennung oder Frühwarnsysteme – können sie potenzielle Schwachstellen frühzeitig aufdecken und Gegenmaßnahmen einleiten. Diese Entwicklung zeigt auch: Cybersecurity ist längst kein reines IT-Thema mehr. Sie ist strategische Managementaufgabe. Nur wenn Führungsebene und Sicherheitsteams eng zusammenarbeiten, proaktiv in moderne Systeme investieren, Kompetenzen aufbauen und Strategien konsequent weiterentwickeln, können Unternehmen Schritt halten.

Noch können KI-Agenten ihr volles Potenzial in der Cybersecurity nicht entfalten. Doch wer jetzt zögert, riskiert, im Wettlauf mit immer autonomeren Angreifenden den Anschluss zu verlieren.

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